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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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<strong>Das</strong> Heilige Christfest<br />

den, und Seine Eltern haben mit Ihm fliehen müssen, w e it weg, bis<br />

nach Ägypten. Von da holte Gott Ih n zurück in das Land und Volk,<br />

in dem E r Seine Aufgabe erfüllen sollte.<br />

Db das wohl wirklich alles so geschehen ist, wie es hier erzählt w ird?<br />

<strong>Das</strong> können wir nicht wissen; aber es kommt auch nicht so viel darauf<br />

an. Denn was der Text sagen will, ist <strong>die</strong>s: Der Fürst <strong>die</strong>ser W elt<br />

hat von Anfang an verhindern wollen, daß Gottes Wahrheit ans<br />

Licht kam. E r haßt <strong>die</strong>se Wahrheit. Herodes ist nur eins seiner Werkzeuge.<br />

Aber Gott hat Seine Hand gehalten über Seinem Sohne.<br />

S o ist es oft in der menschlichen Geschichte. Ihre Großen kämpfen<br />

und ringen miteinander um <strong>die</strong> Fragen, -jx ^ <strong>für</strong> wichtig und entscheidend<br />

halten. Aber während sie alle Aufmerksamkeit der Mensche»<br />

auf sich lenken, wächst irgendwo in der Stille der heran, durch den<br />

alles ganz anders wird. w a s war <strong>für</strong> den Äönig Herodes wichtig?<br />

Daß <strong>die</strong> Römer ihm seine Schcinherrschaft ließen, w ie unwichtig ist<br />

das im vergleich zu dem, w as jenes Lind der W elt bescheren sollte,<br />

das jetzt vor ihm nach Ägypten floh! w ie unwesentlich ist es <strong>für</strong> uns<br />

heute!<br />

Noch etwas anderes sagt uns der Text. E r erzählt von dem sinnlosen<br />

Hinmorden zahlloser unschuldiger Linder. E s ist schrecklich, sich da<br />

hincinzudcnkcn. wieviel Iammer, wieviel Elend! w a s können <strong>die</strong>se<br />

armen Linder da<strong>für</strong>; was haben ihre Eltern verschuldet, daß sie solch<br />

ein Schicksal trifft? Aber ist es in der Geschichte nicht immer wieder<br />

so zugegangen? wieviel unschuldiges B lut ist über <strong>die</strong> Menschen gekommen,<br />

ohne daß sie wußten, warum und wozu! „viel Llagens,<br />

Weinens und Heulens", das steht über ih r wie eine große mit Blut<br />

geschriebene Inschrift, w i r haben Mitleid mit denen, <strong>die</strong> es trifft.<br />

Aber was nützt das? E s kommt ja doch zu spät. w i r sprechen von<br />

Gerechtigkeit. Aber <strong>die</strong> Geschichte spottet ihrer. Ih r Fuß hat einen harten<br />

Tritt; es ist wenig Raum in ihr <strong>für</strong> menschliches Mitleid und<br />

menschliche Gerechtigkeit, w e r's recht bedenkt, mag darüber zum Gottesleugner<br />

werden. Aber damit ist auch nichts gebessert; es ist nur ein<br />

Freibrief der Gewissenlosigkeit.<br />

Der Text lehrt uns das alles anders ansehen. Die unschuldigen Linder<br />

werden dahingcmordet; aber über dem Iammer, der dadurch ausgelöst<br />

wird, erhebt sich <strong>die</strong> Weihnachtsbotschaft vom Frieden Gottes<br />

auf Erden, w ürden <strong>die</strong> Menschen <strong>die</strong>se Botschaft verstehen, wenn<br />

nicht so viel Llagens, Weinens und Heulens auf <strong>die</strong>ser W elt wäre?

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