Das Kirchenbuch für die Gemeinde

wschc des letzt«» Sonntags im Kirchenjahr
Das wächterlicd unserer Evangelischen Äirche zum Evangelium
dieser Woche: Match. 25, )— )5. packende Bilder in allen drei
Strophen: Die Christenheit eine schlafende Stadt um Mitternacht,
von ihren Wächtern geweckt. ). Die Kirche hört's und ist wach;
sie zieht ihrem Herrn als eine geschmückte B raut entgegen. 2. Die
erlöste, vollendete, verklärte Äirche Iesu Christi, vereint mit dem
Chöre der himmlischen Heerscharen, stimmt am Altar Gottes den
Lobgesang der himmlischen Liturgie an zum großen Abendmahl, in
lauter Licht und Freude, 3. w e r ahnt, daß dieses Lied in Unna
in Westfalen von dem dortigen Pastor an S t. Äatharinen, dem
großen lutherischen Theologen Philipp Nicolai, im Iahrc ; 5g7 gedichtet
wurde, während die Pest monatelang in der dortigen Gemeinde
wütete bis zu 33 Beerdigungen an einem Tage! I n der Tat!
Ein Lied für den letzten Sonntag des Kirchenjahres wie für Begräbnis-
und Gedächtnisfeiern auf dem Äirchhof! w a s die Offenbarung
S t. Johannes' in der Bibel ist, das ist unser Lied gleichsam
im Gesangbuch.
Die Melodie stammt ähnlich wie bei dem Luthcrlied „Ein feste Burg"
wahrscheinlich vom Verfasser selbst. Mächtig stößt sie zu Beginn ins
Wächterhorn und hebt den Blick empor zu den Zinnen, zuletzt bis
in die Höhe der himmlischen W elt. I n gewaltigen Schritten durchmißt
sie den irdischen und himmlischen Raum und reißt die Gemeinde
mit. Äein anderes Kirchenlied sollte auf diese Melodie gesungen
werden. Sie gehört allein diesem Texte zu.
D a s G e b e t d e r W o c h e
Herr G ott, himmlischer Vater, der D u am Ende der Tage D einen
lieben S o h n senden wirst, daß E r S ein e B raut, die Kirche,
zur himmlischen Hochzeit heimhole, w ir bitten, hilf uns wachen
bis aus Ende, auf daß w ir zuletzt eingehen dürfen in Deine
Herrlichkeit, durch Jesum Christum, unsern Herrn, der m it Dir
und dem Heiligen Geiste lebet und regieret in Ewigkeit. Amen.