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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des letzten Sonntags im Kirchenjahr<br />

Jesus schildert nun im Gleichnis, wie der Bräutigam nicht zu der<br />

Zeit kommt, da man ihn erwartet hat. Stunde um Stunde des<br />

W artens vergeht. Die Brautjungfern werden müde und schlafen<br />

ein. Niemand kann ständig in der höchsten Spannung leben, plötzlich<br />

aber heißt es: „Der Bräutigam kommt!" Die Brautjungfern wachen<br />

auf und putzen ihre Lampen zum Empfang. Aber nun zeigt sich<br />

ein Unterschied zwischen ihnen. Die Klugen haben vorgesorgt und<br />

<strong>für</strong> alle Halle einen überschüssigen Vorrat an Öl mitgenommen; <strong>die</strong><br />

Törichten haben — vielleicht aus lauter Eifer — gedacht: E s wird<br />

ja nicht lange dauern! Sie haben nicht mehr Öl mitgenommen, als<br />

ihre Lampen fassen. Nun sind sie am Erlöschen. Sie sind niedergebrannt,<br />

während sie schliefen, w a s tun? Sie bitten ihre Kameradinnen,<br />

ihnen abzugeben. Aber <strong>die</strong> <strong>für</strong>chten einen falschen Alarm<br />

und sagen: Nein! Sonst haben wir nachher vielleicht alle miteinander<br />

nichts. Geht zu den Krämern! während <strong>die</strong> Törichten <strong>die</strong>sem<br />

Rate folgen, kommt der Bräutigam, w e r da ist, den nimmt er<br />

mit sich ins Hochzeitshaus. Als <strong>die</strong> andern nachkommen und auch<br />

Einlaß begehren, erhalten sie zur Antwort: Von euch weiß ich nichts!<br />

Sie haben verpaßt, wozu sie ausersehen waren. Nun ist es zu spät!<br />

w illst du den S inn <strong>die</strong>ses Gleichnisses recht verstehen, dann merke<br />

zuerst <strong>die</strong>s. Unter den zehn Jungfrauen ist keine einzige, <strong>die</strong> nicht zu<br />

dem auserwählten Kreise derer gehörte, <strong>die</strong> als Ehrengäste an der<br />

Hochzeit teilnehmen sollen. S o sind auch alle Jünger Jesu zur<br />

königlichen Hochzeit am Tisch des Sohnes Gottes berufen, w e r ist<br />

ein solcher Jünger? Jeder, der an Ih n glaubt, sich von Herzen zu<br />

Ihm bekennt, womöglich sogar <strong>für</strong> Ih n leidet. Ihm gilt darum <strong>die</strong><br />

trostvolle Verheißung: „Selig seid ihr, so euch <strong>die</strong> Menschen um<br />

Meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles wider<br />

euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch<br />

im Himmel wohl belohnet werden". Der Herr macht hier also wirklich<br />

einen Unterschied zwischen denen, <strong>die</strong> einen lebendigen Glauben<br />

haben, und den Ungläubigen oder Halbgläubigen. E r redet nur zu<br />

Seinen Jüngern.<br />

Sie warten alle auf <strong>die</strong> Erfüllung Seiner Verheißungen. Sie hoffen<br />

auf Seine Wiederkunft. Aber Tage und Jahre vergehen, ohne daß<br />

E r kommt. Sie glauben inbrünstig an eine Erneuerung der Kirche,<br />

<strong>die</strong> ja auch eine Wiederkunft Lhristi im Geiste ist, wenngleich nicht<br />

<strong>die</strong> letzte. Aber Tage und Jahre vergehen, ohne daß von einer Er-

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