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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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erkgt wird: Reu« (zumindest Furcht vor den Folgen -er Sünden), Beichte<br />

(vor dem irdischen Beichtvater), Genugtuung durch eigene Werke (meist Beten,<br />

Fasten, Almosen, unter Erleichterung durch den Ablaß). Dabei hat in der<br />

Praxis der Gedanke eigener Wiedergutmachung eine starke Bedeutung gewonnen.<br />

Gewiß ist <strong>die</strong>ser Gedanke einer Wiedergutmachung ein biblischer,<br />

insofern echte Buße auch gute Früchte zeitigt (Luk. 3, S; Ap. Gesch. rb, ro;<br />

Offbg. r, s). Früchte aber kann man nicht machen, sie wachsen. Früchte der<br />

Buße wachse» unter den, wirken des Heiligen Geistes. Es darf daraus nicht<br />

<strong>die</strong> irrige Vorstellung erwachsen, als könne der Mensch Gott gegenüber seine<br />

Sache mit eigenen Leistungen ins Reine bringen. Schon in der Bibel begegnen<br />

wir solchem Mißglauben bei den Pharisäern, <strong>die</strong> da meinen, durch eigene<br />

Bußleistungen, <strong>die</strong> zum Teil in erheblichen Opfern an Geld und Gut bestanden,<br />

Gott von sich aus versöhnen zu können (Matth. 3, §). Iesus, der<br />

<strong>für</strong> jeden ein offenes Ohr hatte, sah den Pharisäern gegenüber keine Möglichkeit<br />

einer Gemeinschaft; ihre falsche Bußpraxis mit ihrer werkgercchtigkeit ließ<br />

sie nicht zu (Matth. 5, ro). Pharisäer aber gibt es zu allen Zeiten und in<br />

allen Völkern und Lirchen. Überall unter Menschen versucht <strong>die</strong> werkgcrcchtigkcit<br />

das Verhältnis zu Gott zu trüben oder zu zerstören. In der wahren Buße<br />

aber beruht <strong>die</strong> Schlüsselstellung zum Christenglauben, wer Gottes Bußcuf<br />

Gehör gibt und dem Heiligen Geist nicht widerstrebt, erfährt, auch auf dem<br />

Wege durch <strong>die</strong> Trübsal, <strong>die</strong> beseligende Gemeinschaft mit Christus, bis hin<br />

zur freudigen Gewißheit der Erlösung, wer aber Gottes Ruf zur Buße überhört<br />

oder ihm widerstrebt, der läßt den anklopfenden Heiland vor der verschlossenen<br />

Tür seines Herzens stehen und bleibt, mögen auch Menschen ihn<br />

umgeben und ihn ehren und ihm danken, dennoch einsam, belastet, gefangen<br />

in irdischer Nichtigkeit und menschlicher Sünde.<br />

b) Die Bibel läßt schon durch <strong>die</strong> Wahl ihrer Worte keinerlei Zweifel darüber,<br />

was wahre Buße ist. Die Worte aus dem Alten und dem Neuen<br />

Testament, <strong>die</strong> Luther niit Buße übersetzt, haben beide <strong>die</strong> Bedeutung von<br />

„Reue", „Sinnesänderung". Buße tun heißt also: mit Gottes Hilfe seine Fehler<br />

erkennen, mit Gottes Hilfe sie bereuen, mit Gottes Hilfe sie überwinden,<br />

seien es bestimmte Sünde» (r. Äor. ?r, r,; Offbg. g, rz), sei es unser ganzes<br />

sündhaftes Wesen (Matth. 7, ,7). Iesus schließt <strong>die</strong> Buße in Sein Wort<br />

selbstverlcugnender Nachfolge ein:<br />

Wer Mir folgen will,<br />

der verleugne sich selbst und nehme sein Rreuz auf sich täglich<br />

und folge Mir nach.<br />

Lukas g, r3<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne haben dann auch <strong>die</strong> Apostel <strong>die</strong> Buße i» den Zusammenhang<br />

mit der Person Christi gestellt und sie ein Sterben, ein Gckreuzigtwcrdcn<br />

mit Christus genannt (Röm. S, 3—;;); denn in der Hingabe an Christus

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