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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Christi Wiederkunft<br />

Schon Sein erstes Lommen galt auch dem Gericht (Ioh. g, 3g). Aber <strong>die</strong>ses<br />

Gericht geschah in der Verhüllung. In der Lnechtsgestalt des menschlichen<br />

Arisches, im Lleide des Elends, in der Verborgenheit des Lreuzes<br />

ging Jesus als der heimliche Richter über <strong>die</strong>se Erde. In der Zcitlichkcit konnte<br />

Er Sich als Gott nicht anschaulich machen. Nun aber ergreift Er öffentlich<br />

und alle» Augen sichtbar <strong>die</strong> Macht. Der verborgene wird offenbar, der<br />

Rnecht enthüllt sich als der Herr, der Elende als der Träger der Majestät<br />

Gottes, der Hingerichtete als Richter der Lebendigen und der Toten. Er vollzieht<br />

das Gericht in letzter Instanz: gegen Sein Urteil kann kein« Berufung<br />

eingelegt werden. Machtvoll erweist Er, daß Gott gegenüber der Welt das<br />

letzte Wort behält. Schon jetzt hat Er Seiner Lirche „geboten, zu predigen<br />

dem Volk und zu zeugen, daß Er ist verordnet von Gott zum Richter der<br />

Lebendigen und der Toten" (Ap. Gesch. 10, 4r).<br />

b) Christus wird alle Welt richten. „Es werden Ihn sehen alle Augen,<br />

<strong>die</strong> Ihn zerstochen haben; und werden heulen alle Geschlechter der Erde"<br />

(«vffbg. 7). Der Tag des Gerichts ist ein Tag des Zornes über alle, <strong>die</strong><br />

Gottes Ruf verachteten und Seinen Geboten nicht gehorchten. Diesen drohenden<br />

Tag kündigt Jesus in den großen Gerichtsgleichnisscn an: vom Unkraut<br />

unter dem Weizen (Matth. r?, 33—44), von der Lönigshochzeit (rr, r—?4),<br />

von den zehn Jungfrauen, den anvertrauten Zentnern und dem Völkergericht<br />

(Lap. rs).<br />

c) Christus wird auch Sein« <strong>Gemeinde</strong> richten. „Es ist Zeit, daß anfange<br />

das Gericht an dem Hause Gottes" (). petr. 4, -7). „Wir" — d. h. wir<br />

Christen! — „müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, auf<br />

daß ein jeglicher empfange, nachdem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es<br />

sei gut oder böse" (r. Lor. s, jo). Denn <strong>die</strong> Lirche ist in <strong>die</strong>ser Weltzeit<br />

<strong>Gemeinde</strong> der begnadigten Sünder, und der Christ ist s:in ganzes Leben lang<br />

„gerecht und Sünder zugleich". Darum gilt <strong>für</strong> sie beides: „Wir sind nun<br />

Gottes Linder" und: „Es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden".<br />

Diese Spannung wird durch das Lommen Christi ihre Auflösung finden:<br />

„w ir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir Ihm gleich sein werden;<br />

denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist" (;. Ioh. 3, r). <strong>Das</strong> Gericht über<br />

<strong>die</strong> Glaubenden wird also ein Läutecungsgericht sein, ein Gericht zum Leben.<br />

Darum kann Christus auch <strong>die</strong> Verheißung geben: Der Glaubende „kommt<br />

nicht in das Gericht", nämlich nicht in das Verwecfungs- und Todesgericht<br />

(Ioh. s, r4).<br />

S. Um Christi Lommen betet <strong>die</strong> Lirche. So oft sie <strong>die</strong> drei ersten<br />

Bitten des Vaterunsers spricht, bittet sie Gott um den Anbruch <strong>die</strong>ses Tages.<br />

Denn der Tag Christi ist der Tag ihrer Erlösung!<br />

go,

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