Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Woche des drittletzten Sonntags im Lirchensahr
S. Und ich sah das Weib trunken von
dem Blut der Heiligen und von dem
Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwundert«
mich sehr, da ich sie sah.
7. Und der Engel sprach zu mir:
Warum verwunderst du dich) Ich
will dir sagen das Geheimnis von
dem Weibe und von dem Tier, das
sie trägt und hat sieben Häupter und
zehn Hörner.
s. Das Tier, das du gesehen hast, ist
gewesen und ist nicht und wird wiederkommen
aus dem Abgrund und wird
fahren in die Verdammnis und des
werden sich verwundern, die auf Erden
wohnen, deren Name» nicht geschrieben
stehen in dem Buch des Lebens
von Anfang der Welt, wenn sie
sehen das Tier, daß es gewesen ist
und nicht ist und da sein wird.
g. Hie ist der Sinn, da Weisheit zu
gehöret. Die sieben Häupter sind sieben
Berg«, auf welchen das Weib sitzet,
und sind sieben Lönige.
;o. Fünf sind gefallen, und einer ist,
und der andre ist noch nicht kommen;
und wenn er kommt, muß er eine klein«
Zeit bleiben.
Und das Tier, das gewesen ist
und nicht ist, das ist der achte und
ist von den sieben und fähret in die
Verdammnis.
§S,
zr. Und die zehn Hörner, die du gesehen
haft, das sind zehn Rönig«, die
das Reich noch nicht empfangen haben;
aber wie Lönig« werden sie Line
Zeit Macht empfahen mit dem Tier.
;s. Die chaben Line Meinung und
werden ihre Lraft und Macht geben
d«m Tier.
)4. Dies« werden streiten mit dem
Lamm, und das Lamm wird sie überwinden
(denn es ist der Herr aller
Herren und der Lönig aller Lönige),
und mit ihm die Berufenen und Auscrwähleten
und Gläubigen.
;s. Und Er sprach zu mir: Die
Wasser, die du gesehen hast, da die
Hure sitzt, sind Völker und Scharen
und Heiden und Sprachen,
id. Und die zehn Hörner, die du gesehen
hast, und das Tier, die werden
die Hure hassen und werden sie wüst
machen und bloß und werden ihr
Fleisch «ssen und werden sie mit Feuer
verbrennen.
-7. Denn Gott hat's ihnen gegeben in
ihr Herz, zu tun Seine Meinung und
zu tun einerlei Meinung und zu geben
ihr Reich dem Tier, bis daß vollendet
werden die Worte Gottes.
zs. Und das Weib, das du gesehen
hast, ist die große Stadt, die das Reich
hat über die Lönige auf Erden.
Dffbg. - 7, r—
Die Gesichte -es Propheten Johannes muten uns zunächst recht fremd
an. Rom als Mittelpunkt der zusammengeballten Weltmacht erscheint
im Bilde der Dirne. Alle Völker bestrickte es durch die unerhörte Macht
und den unvorstellbaren Glanz seines Staatswesens. Aber es steht
im Bunde mit dem „Tier", dem Antichrist (vgl. Offbg. -3). Das
„W eib" kann es nicht dulden, daß Menschen sich als Gottes alleiniges
Eigentum bekennen. Darum muß es danach trachten, die Christenheit
auszurotten. Der Lampf gegen die Bekenner Christi dünkt ihm ein
rauschendes Fest; «g jst trunken vom — B lut der Christen. Und
dennoch: obwohl der äußere Erfolg für sie spricht, wartet seiner der
Untergang, w a s a u s dem „Abgrund" heraus zur Macht