11.06.2019 Aufrufe

Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tod und Au ferst ehung<br />

Tod und Auferstehung<br />

In den letzten Wochen des Lirchcnjahres klingt aus den kirchlichen Lesungen<br />

ein ernster Ton in unser oft so oberflächliches Leben hinein. Es ist <strong>die</strong> Botschaft<br />

vom Tod, Gericht und ewigem Leben.<br />

Was ist es um den Tod? Mit <strong>die</strong>ser Frage haben sich <strong>die</strong> Menschen zu<br />

allen weiten beschäftigt und mit ihr gerungen. So fragt auch jener alte<br />

Spruch: „Ich leb« und weiß nicht: wie lang; ich sterbe und weiß nicht:<br />

wann; ich fahr' und weiß nicht: wohin? — Mich wundert, daß ich noch<br />

fröhlich bin". Da sind freilich Menschen, <strong>die</strong> mit <strong>die</strong>ser Frage des Todes rasch<br />

fertig werden. Sie sagen: „Der Tod ist <strong>für</strong> den Menschen das natürliche, selbstverschuldete<br />

Schicksal. Es ist den Menschen bestimmt, einmal zu vergehen,<br />

wie <strong>die</strong> Blätter des Baumes im Herbste abfallen und wie alle pflanzen verwelken<br />

müssen". Selbst in solchen Fällen, wo der Tod wie ein grimmer Feind<br />

Menschen vorzeitig ein Ende setzt, wo er in schrecklichen Naturkatastrophen ganze<br />

Menschen vorzeitig ein End« setzt, wo er in schrecklichen Naturkatastrophen ganze<br />

Dörfer und Städte vernichtet, findet sich der Mensch im allgemeinen merkwürdig<br />

schnell mit dem Tode ab. Entweder streckt er voreilig lind still <strong>die</strong><br />

Waffen vor ihm, oder er hat schon zuvor ein heimliches Bündnis mit ihm<br />

geschlossen: Ist nicht der Tod <strong>für</strong> den Toten der „Erlöser" vom Leid? Schafft<br />

nicht jeder Tod Raum genug <strong>für</strong> neues Leben? Oder: Man hat sich den Tod<br />

zum Durchgang zu einer sclbsterdachten Unsterblichkeit gemacht. Aber das<br />

alles sind nur versuche, sich über den Ernst der Wirklichkeit möglichst billig<br />

hinwegzutäuschen, entsprungen aus heimlicher Lebensverzweiflung.<br />

Aus all <strong>die</strong>sen Verschleierungen reißt <strong>die</strong> Bibel den Menschen heraus. Sie<br />

zeigt ihm <strong>die</strong> Nacktheit des Todes:<br />

Der Tod ist der Sünde Sold.<br />

Römer b, rz<br />

Gott Selbst hat den Tod über Seine Schöpfung verhängt, wie ein Richter<br />

ein Strafurteil ausspricht über einen Verbrecher. Der Tod ist Gottes Antwort<br />

auf den Fall des Menschen, das Gericht über seine Sünde, w eil der natürliche<br />

Mensch nichts von Sünde wissen will, verbirgt er sich <strong>die</strong> Furchtbarkeit des<br />

Todes, w eil er selbstgewählten „Göttern" den Vorzug gibt vor dem lebendigen<br />

Gott, spürt er nicht mehr, welch grausamer Wirklichkeit er ins Antlitz<br />

sehen müßte: Gott, der Schöpfer allen Lebens, wirft Seine eigene Schöpfung<br />

unter den Todesfluch! Der Tod ist nicht „vorgesehen" in Gottes Schöpfung.<br />

Er ist Gottes und der Menschen heftigster Feind (z. Lor. zs, rb). Gott ist<br />

ja der „Liebhaber des Lebens" (weish. rb). Darum spricht Er: „wer<br />

Mich findet, findet das Leben"; aber „alle, <strong>die</strong> Mich hassen, lieben den Tod"<br />

(Spr. s, 55 f.). Der Lhrist allein kennt den Grund, warum alles Leben vergänglich<br />

und dem Tode verfallen ist: „<strong>Das</strong> macht Dein Zorn, daß wir so<br />

vergehen, und Dein Grimm, daß wir so plötzlich dahin müssen" (ps. go, 7 f.).<br />

rs;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!