Das Kirchenbuch für die Gemeinde
E ____________ W oche - e s 24. Sonntags nach Trinitatis „Glaubst du, so hast du, glaubst du nicht, so hast du nicht". Solcher Glaub« aber kann nur wachsen, wo das Gewissen wach bleibt. Aber es erwacht das Gewissen, wo man das Wort Gottes lauter und rein predigt und glaubend hört und sich treu zum heiligen Abendmahl hält. weit über das eigene wissen hinaus wird da der Mensch zu einem Mitwissen geführt, das ihm Anteil gibt an dem, was Gott ist und nun durch Gottes Wort und Geist sein eigen wird. -h M on tag nach dem 24. S o n n ta g nach Trinitatis ro. Unser Wandel aber ist im Himmel, kung, damit Er kann auch alle Dinge von bannen wir auch warten des Hei- Sich untertänig machen, lands Jesu Christi, des Herrn, 4, 1. Also, mein« lieben und gewünschr;. welcher unsern nichtigen Leib ver- ten Brüder, meine Freude und mein« klären wird, daß er ähnlich werde Sei- Lrone, bestehet also in dem Herrn, ihr nem verkläret«» Leibe nach der w ir- Lieben. Phil. 3, ro—r;; 4» 1 Auf Erden sind w ir Gastbürger, Fremdlinge, Pilger auf dem Wege zur Heimat. Heißt das: der W elt den Rücken kehren? Und konnte ich's, was hülfe es? Ich schleppe ja mich selber mit, wo immer ich hinfliehe. I n der w üste und im Äloster bin ich dem Himmel nicht näher als in der Fabrik oder bei der Hausarbeit in der Lüche! Ja, es gibt keinen w e g , wie w ir dem Himmel näherkommen, wenn nicht der Himmel uns näherkommt! Das ist die Tatsache des Evangeliums: Der Himmel, Gottes Reich, Gottes Äönigsherrschaft ist zu uns gekommen in dem Herrn Christus! Damit dürfen wir rechnen: in unserer freien Zeit, in unserem Beruf, des Sonntags, in der Alltagsarbeit. w i r haben einen Lönig, Jesus Christus. — E r hat uns an diesen Platz gestellt; Ih n ehren wir, wenn wir unsere Arbeit ordentlich tun! Das legt in unsere Arbeit in der W elt letzten Ernst und letzte Verantwortung, macht uns nicht untüchtig, sondern einsatzund dienstbereit. Freilich wissen w ir: M it all unserer Arbeit machen w ir die Erde nicht zum Himmel! Im betonten Gegensatz zum Laisertum seiner Zeit, das von den irdischen Äaisern und ihrer Herrschaft letztes Heil und ein goldenes Zeitalter erwartete, sagt Paulus: Nur Einer ist der Retter und Heiland, der Herr, der ein Neues schaffen kann: Jesus Christus! Er ist gekommen, w ir stehen unter Seinem Befehl. Das gibt unserer Arbeit Äraft und Freude! E r wird kommen und Sein Reich auf Erden aufrichten. (Der Himmel ist nicht ein Wölkenkuckucksheim, wohin sich die Seele träumt, sondern Got
Woche des 24. Sonntags nach Trinitatis_____________ebg tes Herrschaft, die auf Erden offenbar werden soll und die ganze Schöpfung umfaßt; darum spricht Vers r , von der neuen verklärten Leiblichkeit!) — das legt in unser Leben die gespannte Erwartung hinein! „Herr, ich bin beides, Dein pilgrim und Dein Bürger, wie alle meine Vater" (ps. sg, )3). Die andere Lesung: Hebräer r— D ienstag nach dem 24. S o n n ta g nach T rinitatis S. Um solcher Ursache willen erinnere ich dich, daß du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. 7. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. 5. Darum so schäme dich nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, der ich Sein Gebundener bin, sondern leide dich mit dem Evangelium wie ich, nach der Rraft Gottes, g. der uns hat selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach Seinem Vorsatz und Gnade, die uns gegeben ist in Christo Jesu vor der Zeit der Welt, 10. jetzt aber offenbart durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesu Christi, der dem Tod die Macht hat genommen und das Leben und ein unvergänglich Wesen aus Licht gebracht durch das Evangelium, I l. zu welchem ich gesetzt bin ein Prediger und Apostel und Lehrer der Heiden. ,12. Um dieser Ursache willen leide ich auch solches; aber ich schäme mich's nicht; denn ich weiß, an welchen ich glaube, und bin gewiß, Er kann nur bewahren, das mir beigelegt ist, bis an jenen Tag. 2. Tim. ;, b—-2 Paulus schreibt als Gefangener von Rom. Timotheus soll zu ihm kommen. Gefangenschaft ist peinlich. E s ist von diesem Hintergrund her verständlich, daß hier soviel von Furchtsamkeit, von der Versuchung, sich zu schämen, die Rede ist. Dabei geht es keineswegs um den Sonderfall Paulus und Timotheus. Das ist die Lage der Äirche und Botschaft zu allen Zeiten, bald mehr und bald weniger offenbar: verachtet, bekämpft, verschmäht, verfolgt! Grund genug zum Fürchten und zum Schämen. Paulus ist nicht besorgt, weder für sich noch für Timotheus. E r kann all dem, was wider die Rirche und ihre Botschaft steht, mehr entgegensetzen als einen guten w illen und ehrlichen Einsatz, nämlich Tatsachen! E s ist etwas geschehen! Gott hat gehandelt! E r hat Seine Macht bewiesen. E r hat uns gerettet, da E r uns den Retter, den Heiland, sandte; E r hat uns gerufen in Seinen Dienst! E r hat die stärkste Macht, die es auf Erden gibt, die Macht des Todes, zunichtegemacht. — Christus ist auferstanden; E r schenkt uns Leben, unvergängliches Leben. Auf Tat-
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„Glaubst du, so hast du, glaubst du nicht, so hast du nicht". Solcher Glaub«<br />
aber kann nur wachsen, wo das Gewissen wach bleibt. Aber es erwacht das<br />
Gewissen, wo man das Wort Gottes lauter und rein predigt und glaubend<br />
hört und sich treu zum heiligen Abendmahl hält. weit über das eigene wissen<br />
hinaus wird da der Mensch zu einem Mitwissen geführt, das ihm Anteil<br />
gibt an dem, was Gott ist und nun durch Gottes Wort und Geist sein<br />
eigen wird.<br />
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M on tag nach dem 24. S o n n ta g nach Trinitatis<br />
ro. Unser Wandel aber ist im Himmel, kung, damit Er kann auch alle Dinge<br />
von bannen wir auch warten des Hei- Sich untertänig machen,<br />
lands Jesu Christi, des Herrn, 4, 1. Also, mein« lieben und gewünschr;.<br />
welcher unsern nichtigen Leib ver- ten Brüder, meine Freude und mein«<br />
klären wird, daß er ähnlich werde Sei- Lrone, bestehet also in dem Herrn, ihr<br />
nem verkläret«» Leibe nach der w ir- Lieben. Phil. 3, ro—r;; 4» 1<br />
Auf Erden sind w ir Gastbürger, Fremdlinge, Pilger auf dem Wege<br />
zur Heimat. Heißt das: der W elt den Rücken kehren? Und konnte<br />
ich's, was hülfe es? Ich schleppe ja mich selber mit, wo immer ich<br />
hinfliehe. I n der w üste und im Äloster bin ich dem Himmel nicht<br />
näher als in der Fabrik oder bei der Hausarbeit in der Lüche! Ja,<br />
es gibt keinen w e g , wie w ir dem Himmel näherkommen, wenn nicht<br />
der Himmel uns näherkommt! <strong>Das</strong> ist <strong>die</strong> Tatsache des Evangeliums:<br />
Der Himmel, Gottes Reich, Gottes Äönigsherrschaft ist zu uns gekommen<br />
in dem Herrn Christus! Damit dürfen wir rechnen: in unserer<br />
freien Zeit, in unserem Beruf, des Sonntags, in der Alltagsarbeit.<br />
w i r haben einen Lönig, Jesus Christus. — E r hat uns an<br />
<strong>die</strong>sen Platz gestellt; Ih n ehren wir, wenn wir unsere Arbeit ordentlich<br />
tun! <strong>Das</strong> legt in unsere Arbeit in der W elt letzten Ernst und<br />
letzte Verantwortung, macht uns nicht untüchtig, sondern einsatzund<br />
<strong>die</strong>nstbereit. Freilich wissen w ir: M it all unserer Arbeit machen<br />
w ir <strong>die</strong> Erde nicht zum Himmel! Im betonten Gegensatz zum<br />
Laisertum seiner Zeit, das von den irdischen Äaisern und ihrer Herrschaft<br />
letztes Heil und ein goldenes Zeitalter erwartete, sagt Paulus:<br />
Nur Einer ist der Retter und Heiland, der Herr, der ein Neues<br />
schaffen kann: Jesus Christus! Er ist gekommen, w ir stehen unter<br />
Seinem Befehl. <strong>Das</strong> gibt unserer Arbeit Äraft und Freude! E r wird<br />
kommen und Sein Reich auf Erden aufrichten. (Der Himmel ist nicht<br />
ein Wölkenkuckucksheim, wohin sich <strong>die</strong> Seele träumt, sondern Got