Das Kirchenbuch für die Gemeinde

4- Sonntag nach Trinitatis
rbs
Die einzelnen Dinge, deren sie bedürfen, können w ir nicht immer
wissen, und noch weniger, ob das für sie gut ist, was sie selber
für gut oder unbedingt notwendig halten. Aber Weisheit, Erkenntnis
Gottes, Geduld und ein fröhliches Herz können sie immer brauchen.
Gibt Gott ihnen das auf unsere Hürbitte hin, so wird sich alles
andere leicht finden.
D a s Lied der W oche
Das Lied muß durch den besonderen Charakter der Woche bestimmt
werden. Ein klares und bestimmtes Glaubenszeugnis dem Tode
gegenüber ist das vielfach an Gräbern gesungene Lied eines unbekannten
Verfassers
Iesus, meine Zuversicht
Von gleicher Zuversicht getragen, aber inniger ist M artin Behms
O Iesu Christ, meins Lebens Licht
nach der Leipziger Melodie gesungen. Das ist ein rechtes Gebet angesichts
der Endzeit des Lirchenjahres.
D a s Gebet der W oche
Allmächtiger, ewiger G ott, der D u durch Deinen S o h n V ergebung
der Sünden und R ettung vor dem ew igen Tode zugesagt
hast, w ir bitten Dich, stärke u n s durch Deinen Heiligen Geist,
daß w ir in solchem Vertrauen auf Deine Gnade durch Christum
täglich zunehmen und die H offnung fest und gew iß behalten,
daß w ir nicht sterben, sondern entschlafen und am Jüngsten Tage
zum ew igen Leben erweckt werden sollen, durch denselben Deinen
S o h n , Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.
-l-
V om christlichen Gewissen
Das Wort „Gewissen" ist durch Luthers Wormser Bekenntnis (fsrz) und
durch den Protest von Speyer (;srb) zu einem eigentümlich protestantischen
Wort geworden. „Es sei denn, daß ich mit Zeugnissen der Heiligen Schrift,
oder mit öffentlichen, klaren, hellen Gründen überwunden und überwiesen
werde — denn ich glaube weder dem Papst noch den Concilien alleine, weil
es am Tage und offenbar ist, daß sie oft geirrt haben und sich selbst widerwärtig
gewesen sind — und ich also mit den Sprüchen, die von mir angezogen