Das Kirchenbuch für die Gemeinde

4- Sonntag nach Trinitatis
rt>3
gehandelt haben) Solche Fragen solheii w ir lieber nicht stellen. Denn
der Text gibt uns doch keine Antwort darauf. Die Evangelisten
haben uns diese Geschichte erzählt, damit w ir glauben sollen, daß
Jesus Christus auch über den Tod Herr ist. Du sagst: Ich wollte
das gerne glauben, wenn ich auch ein einziges M al eine solche Totenauferweckung
erlebte! Wirklich) Die Juden haben es nicht getan.
Sie haben gesagt, E r tue das nicht aus Gottes, sondern aus des
Teufels Lraft. Daraus magst du sehen, daß Wunder allein nicht
zum Glauben helfen, w e r Christi Wort nicht hört, dem sagen
auch Seine Taten nichts oder etwas verkehrtes. Man kann die größten
Wunder entweder „natürlich" erklären oder mißdeuten. Hat aber
Christi W ort in deinem Herzen festen Fuß gefaßt und einen neuen
Menschen in dir zum Leben erweckt, dann hast du darin Gewähr
und Verheißung des ewigen Lebens. Laß dir daran genug sein!
D i e E p i s t e l
g. Oerhalben auch wir von dem Tage
an, da wir's gehöret haben, hören wir
nicht auf, für euch zu beten und zu
bitten, daß ihr erfüllet werdet mit Erkenntnis
Seines willens in allerlei
geistlicher Weisheit und Verstand,
, o. daß ihr wandelt würdiglich dem
Herrn zu allem Gefallen und fruchtbar
seid in allen guten Werken
) 1. und wachset in der Erkenntnis
Gottes und gestartet werdet mit aller
Lraft nach Seiner herrlichen Macht
zu aller Geduld und Langmütigkeit
mit Freuden,
-r. und danksaget dem Vater, der uns
tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil
der Heiligen im Licht;
)3. welcher uns errettet hat von der
(Obrigkeit der Finsternis und hat uns
versetzt in das Reich Seines lieben
Sohnes,
,4. an welchem wir haben die Erlösung
durch Sein Blut, die Vergebung
der Sünden. Lol. g— 14
W ie eine altgewordene Mutter oft nacheinander für alle ihre erwachsenen
Linder betet, von denen das eine hier, das andere dort ist, so
hat auch der Apostel Paulus regelmäßig für alle seine Gemeinden
gebetet. Die Eigenart einer jeden steht ihm dabei deutlich vor Augen.
I n der Fürbitte für die Lolosser tritt dreierlei besonders deutlich
hervor.
Paulus bittet zuerst für sie um rechte Erkenntnis des göttlichen
Willens und um geistliches Verständnis, w a s meint er damit)
Nicht daß sie gelehrte Theologen werden sollen, sondern daß es ihnen
in den vielen praktischen Fragen des Lebens nicht an der rechten
Weisheit mangeln möge. Es gibt im Leben des Einzelnen wie der
Gemeinde mancherlei, das schwer zu entscheiden ist. Das zeigt sich