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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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sbr____________ W oche des 24. Sonntags nach Trinitatis<br />

Unter der Menge befindet sich eine Frau, -j^ wie es heißt, zwölf<br />

Iahre lang den Blutgang gehabt hat. Eine solche Erkrankung ist<br />

zwar nicht unmittelbar lebensgefährlich; aber sie bedrückt das Gemütsleben<br />

der Frauen 2^,^ <strong>die</strong>se Frau jg offenbar fast verzweifelt<br />

darüber, daß sie nicht recht gesund werden kann. Sie hat<br />

nur den einen Gedanken: Äönnte ich doch einmal den Saum Seines<br />

Gewandes berühren. Schon das würde mir helfen. E r braucht es<br />

gar nicht zu merken. Reden mag sie begreiflicherweise von ihrem<br />

Leiden nicht.<br />

Jesus spürt <strong>die</strong> Berührung mit der Feinfühligkeit, -je Ihm eigen war.<br />

E r wendet sich um, sieht <strong>die</strong> Frau und begreift. Dann sagt E r tröstend:<br />

„Hab' guten M ut, Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen".<br />

I n demselben Augenblick wird <strong>die</strong> Frau gesund <strong>für</strong> immer,<br />

viele Frauen leiden an einer ähnlichen Krankheit und tragen sie still.<br />

Jesus versteht ihre Not wohl. <strong>Das</strong> mag ihnen in Stunden der Verzagtheit<br />

ein Trost sein. Sie wissen, wie sehr in <strong>die</strong>sen Dingen das<br />

Körperliche mit dem Seelischen zusammenhängt, und machen sich<br />

oft selber Vorwürfe, weil sie so reizbar sind, können aber nichts<br />

daran ändern. Unserem Herrn ist nichts Menschliches fremd gewesen,<br />

auch <strong>die</strong>se Not nicht.<br />

Erst als <strong>die</strong>s Zwischenspiel zu Ende ist, kommt Jesus in das Haus<br />

des «Obersten. Dort rüstet man sich schon zur Beerdigung. Sie folgt<br />

im Orient wegen der Hitze meist sehr schnell auf den Tod. Die Bcisetzungsfeierlichkeiten<br />

begannen bei den Juden damit, daß <strong>die</strong> Freunde<br />

und <strong>die</strong> Nachbarn zusammenkamen, um «ine laute Trauerklage anzustimmen.<br />

Darum heißt es im Text: „Er sah <strong>die</strong> Pfeifer und das<br />

Getümmel des Volkes". Jesus verweist sie aus dem Hause mit dem<br />

kurzen Befehl: „Geht fort! Denn das Mädchen ist nicht tot, sondern<br />

es schläft", w o E r in das Haus getreten ist, da ist kein Trauerhaus.<br />

Man lacht ihn aus, aber man gehorcht Ihm . Nachdem der Herr<br />

Sich Ruhe verschafft hat, geht E r in <strong>die</strong> Lämmer des Lindes und<br />

faßt es bei der Hand. <strong>Das</strong> Mädchen erwacht. Die Leute, <strong>die</strong> eben<br />

noch gelacht haben und mit zweifelnden Gesichtern draußen warten,<br />

vernehmen nun das große Wunder und erzählen davon voller<br />

Staunen.<br />

Mancher möchte auch bei <strong>die</strong>ser Geschichte gerne wissen, ob sie sich<br />

wohl wirklich so zugetragen habe, wie sie uns erzählt wird. woran<br />

war das Mädchen erkrankt? Äann es sich nicht um eine Scheintote

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