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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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74 <strong>Das</strong> Heilige Christfest<br />

S taub vergeht. Nur wer Augen des Glaubens hat, kann solches erkennen<br />

an „der Geschichte, <strong>die</strong> da in Bethlehem geschehen ist".<br />

Laum haben <strong>die</strong> Hirten das Lind in der Lrippe gefunden und Ihm<br />

ihre Anbetung dargebracht, da gehen sie hin „und breiten das W ort<br />

aus, das ihnen von <strong>die</strong>sem Linde gesagt war". Aus den ersten Anbetern<br />

Christi werden sofort Zeugen Christi. <strong>Das</strong> ist immer so, wo<br />

ein lebendiger Glaube ist. w e r da glaubt, kann nicht schweigen von<br />

dem, was er glaubt, w e r da schweigt, der glaubt auch noch nicht<br />

wirklich. Nun steht es aber mit allem christlichen Bekennen so: Sein<br />

Zeugnis geht gegen alle Vernunft und allen Augenschein. <strong>Das</strong> war<br />

mit dem Zeugnis der Hirten von dem Linde in der Lrippe nicht anders.<br />

w e r sollte ihnen glauben, was sie behaupteten gehört und gesehen<br />

zu haben 7 Ein Lind, das zu Bethlehem in einem S tall geboren<br />

wurde und in einer Lrippe liegt, soll der Weltheiland sein 7 I n ihm<br />

sollen sich alle Verheißungen der Propheten erfüllen 7 Merkwürdige<br />

Geschichte! „Alle, vor <strong>die</strong> es kam, verwunderten sich der Rede, <strong>die</strong><br />

ihnen von den Hirten gesagt war".<br />

Ist das zu anderen Zeiten anders 7 verwundern sich nicht immer wieder<br />

alle Menschen, <strong>die</strong> nur ihrer Vernunft glauben, daß wir von<br />

Lhristus so hohe Dinge sagen? „Lhristus, der Herr der ganzen<br />

W elt"? w ieso? Und sind nicht auch wir selber immer in Versuchung,<br />

den Einwendungen des sogenannten gesunden Menschenverstandes<br />

Raum und Gehör zu geben? Nur zu oft! Aber <strong>die</strong> H irte n fanden des<br />

Lodens und Dankens kein Ende!<br />

w eiter lenkt <strong>die</strong> Geschichte unsern Blick auf Maria. Als <strong>die</strong> Hirten<br />

zu ihr kamen, da war sie eben eine junge Mutter geworden und freute<br />

sich gewiß des Glücks einer jungen Mutter. Die Beschwerlichkeiten<br />

der Reise, <strong>die</strong> Schmerzen der Geburt waren vergessen. I n seliger<br />

Freude schaute sie auf ihren ersten Sohn.<br />

Aber Gott ließ ihr nicht lange Zeit dazu. Bald traten <strong>die</strong> Hirten über<br />

<strong>die</strong> Schwelle. Sie erzählten in ehr<strong>für</strong>chtiger Andacht, was ihnen von<br />

<strong>die</strong>sem Linde gesagt war. M aria hörte schweigend zu. Sie nahm jedes<br />

W ort lauschend in sich auf und bewegte es in ihrem Herzen. W as<br />

mag sie in <strong>die</strong>sem Augenblick gefühlt haben? Spürte sie, daß sie nur<br />

Gottes Werkzeug war, als sie ihren Sohn gebar? Dazu ausersehen,<br />

Dem das Licht der W elt zu geben, der größer ist als <strong>die</strong> W elt? Ahnte<br />

sie, daß sie ihren Sohn nicht behalten dürfte, daß E r Wege gehen<br />

würde, <strong>die</strong> sie nicht wollte? Ging damals schon ein Schmerz durch

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