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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des rr. Sonntags nach Trinitatis<br />

D onnerstag nach dem 22. S o n n ta g nach T rinitatis<br />

17. Und Rain erkannte sein Weib, <strong>die</strong><br />

ward schwanger und gebar den Herrsch.<br />

Und er banete eine Stadt, <strong>die</strong><br />

nannte er nach seines Sohns Namen<br />

Herrsch.<br />

1». Henoch aber zeugete Irad, Irad<br />

zeugete Mahujael, Mahujael zeugete<br />

Melhusael, Methusael zeugete Lamech.<br />

1g. Lamech aber nahn» zwei Weiber;<br />

eine hieß Ada, <strong>die</strong> andere Zilla.<br />

ro. Und Ada gebar Iabal; von dem<br />

sind herkommen, <strong>die</strong> in Hütten wohncten<br />

und Vieh zogen,<br />

r;. Und sein Bruder hieß Iubal; von<br />

dem sind herkomme» <strong>die</strong> Geiger und<br />

Pfeifer.<br />

rr. Die Zilla aber gebar auch, nämlich<br />

den Thubalkain, den Meister in allerlei<br />

Erz- und Eisenwerk. Und <strong>die</strong> Schwester<br />

des Thubalkain war Naema.<br />

rs. Und Lamech sprach zu seinem Weibern<br />

Ada und Zilla: Ihr Weiber Lantech«,<br />

höret meine Rede und merkt,<br />

was ich sage: Ich habe einen<br />

Mann erschlagen <strong>für</strong> meine Wunde<br />

und einen Jüngling <strong>für</strong> meine Beule;<br />

r4. Rain soll siebenmal gerochen werden,<br />

aber Lamech siebcnunüsiebzigmal.<br />

,. Mos. 4, 24<br />

Rain erhält das von Gott, was er begehrt: ein Leben, das im Zeichen<br />

der Vergeltung steht. Die Freiheit j>azt> hat Gott als Seine<br />

Fluches-Anordnung ihm gleichsam verbrieft und versiegelt: w e r ohne<br />

Gnade leben will, der lebe ohne Gnade! Die Menschheit erreicht mit<br />

ihrem Lebensgesetz zunächst große sichtbare Erfolge. Rain gründet<br />

<strong>die</strong> erste Stadt, in der er sich bergen kann. Sie erhält den Namen<br />

seines Sohnes, in dem seine Art weiterleben soll. S o wird sie zum<br />

Denkmal seines Geschlechts und seines Ruhmes. Bald wird <strong>die</strong>ses<br />

Geschlecht den Turm zu Babel bauen, um sich noch einen größeren<br />

Namen zu machen — im Aufruhr wider Gott. Lamechs Söhne aber<br />

werden <strong>die</strong> Gründer menschlicher „Rultur" (v . 2»: Iabal — „Nährstand;<br />

21: Iu b a l— Dichter und Sänger; 22: Thubal-Rain — „W ehrstand").<br />

Diese Rultur bewertet <strong>die</strong> Bibel nicht als sündig. Als sündig<br />

bewertet sie jedoch den Trotz, der inmitten <strong>die</strong>ser Rultur in Lamechs<br />

„Schwertlied" aufklingt. Lamech geriet in Streit mit einem, der ihn<br />

leicht verwundete. Da erwachte <strong>die</strong> Rache; er tötete ihn. Jener hatte<br />

ihn nur geschlagen; Lamech aber hatte ihn erschlagen! Nun besingt<br />

er seinen eigenen Ruhm. w a s bei Rain begann, kommt in<br />

Lamech zur wildesten Steigerung. E r macht aus dem Verbrechen eine<br />

Tugend, aus der Sünde einen Triumph. Aber das ist noch<br />

nicht das Frevelhafteste: Aus einer zufälligen Tat bildet er ein <strong>für</strong><br />

immer geltendes Gesetz! E r holt das Gesetz, das Gott <strong>für</strong> Rain<br />

schuf: „siebenfältige Rache!" vom Himmel und macht es zu seinem<br />

Gesetz: „siebenundsiebzigfältige Rache"! S o übersteigert der

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