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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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<strong>Gemeinde</strong> 8)S<br />

warum wird <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> in der Schrift so hoch geachtet? w eil da, wo<br />

<strong>Gemeinde</strong> ist, der Herr Christus Selber gegenwärtig ist, Christus als der<br />

Schöpfer eines ganz neuen Lebens. Mit der christlichen <strong>Gemeinde</strong> beginnt<br />

<strong>die</strong> „Neue Schöpfung Gottes". So ist christliche <strong>Gemeinde</strong> <strong>die</strong> Schar derer,<br />

<strong>die</strong> kein Tod mehr töten kann, <strong>die</strong> vielmehr <strong>die</strong> Verheißung des ewigen Lebens<br />

hat, weil sie Eigentum des auferstandenen Christus ist. w er aber dem Auferstandenen<br />

gehört, wird schon in <strong>die</strong>sem Leben getragen und genährt von<br />

den Kräften der zukünftigen Welt. Deshalb ist <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> unzerstörbar.<br />

„Die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen" (Match, fd, zs). Von<br />

der <strong>Gemeinde</strong> spricht der herrliche gi. Psalm. In der <strong>Gemeinde</strong> wird das<br />

Wort Gottes verkündigt und erweist sich als ein Brunnen, der „Wassers<br />

<strong>die</strong> Fülle" hat (ps. tzs, 10). Und „der Name des Herrn ist ein festes Schloß"<br />

(Spr. ;s, io), das keine irdische Gewalt sprengen kann. Von der <strong>Gemeinde</strong><br />

gilt das Wort:<br />

Ihr seid das auserwählte Geschlecht,<br />

, das königliche priestertum,<br />

das heilige Volk, das Volk des Eigentums,<br />

daß ihr verkündigen sollt <strong>die</strong> Tugenden des,<br />

der euch berufen hat von der Finsternis zu Seinem wunderbaren Licht.<br />

). Petrus r, g<br />

Wenn wir aber in der Kirche von „<strong>Gemeinde</strong>" reden, so meinen wir nicht<br />

zunächst ihre äußere Form, ihre Größe, ihre Verfassung, ihre Zusammensetzung,<br />

über <strong>die</strong> man natürlich auch wird reden müssen, w ir denken an<br />

das Wesen der <strong>Gemeinde</strong>. Und <strong>die</strong>ses Wesen liegt darin: Es ergeht der<br />

Ruf des Evangeliums — <strong>die</strong>ser Ruf wird gehört, und <strong>die</strong> Hörer sind gesammelt<br />

zur <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong> sind mit dem Worte Gottes <strong>die</strong> Sakrament« gegeben: das<br />

Sakrament der Heiligen Taufe und des Heiligen Abendmahls. <strong>Das</strong> Predigtamt<br />

hat vom Herrn der <strong>Gemeinde</strong> den Auftrag, <strong>die</strong> Sakramente zu spenden;<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> ist gerufen, sie zu empfangen. Die <strong>Gemeinde</strong> ist also da, wo<br />

das Evangelium gepredigt und gehört, <strong>die</strong> Sakramente recht ausgeteilt<br />

und empfangen werden (Augsb. Lonf. VII).<br />

r. Darum ist auch <strong>die</strong> Gliedschaft an der <strong>Gemeinde</strong> nicht zu trennen<br />

vom Hören des Wortes und dem Empfang der Sakramente. Sie ist nicht<br />

zuerst eine Frage des äußeren Rechts, sondern eine Frage des Gehorsams gegen<br />

den Ruf Gottes. Nicht, daß du dich auf dem Meldeamt als „evangelisch" bezeichnet<br />

hast, nicht, daß du Kirchensteuer bezahlst, macht dich zum Glied<br />

der <strong>Gemeinde</strong>, sondern daß du in der von Gott gesammelten <strong>Gemeinde</strong> zu<br />

finden bist, <strong>die</strong> das Wort hört und das Sakrament empfängt und darüber<br />

ihrem Herrn Anbetung und Lobpreis darbringt: nur das begründet deine<br />

Gliedschaft zur <strong>Gemeinde</strong>. <strong>Das</strong> schließt nicht aus, sondern ein, daß du auch<br />

„<strong>für</strong> dich allein" in der Bibel liest und betest; das fordert weiter, daß du

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