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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des rSonntags nach Trin itatis<br />

Gott hat <strong>die</strong> Frau anders ausgestattet als den Mann. Gaben des Gemüts<br />

treten zu den Gaben des Geistes hinzu und ermöglichen ihr eine oft tiefere<br />

und unmittelbarer« Schau und eine sicherere Urteilskraft, als sie vielleicht dem<br />

abwägenden und berechnenden Manne eigen ist. Mit der größeren Wärme<br />

ihres Gemüts zieht sie ihre Äreise anders und inniger als der Mann. Durch<br />

ihre körperliche und seelische Ausstattung wird sie zur Pflegerin ernster Gemeinschaft.<br />

Allerdings ist nun, wie überall in der Welt, <strong>die</strong> schöpfungsmäßigc<br />

Stellung auch der Frau „seit Evas Zeiten" gestört worden durch den<br />

Einbruch der Sünde. Die Loslösung von Gott löste auch <strong>die</strong> Frau aus<br />

ihrem eigentlichen Leben. C)b <strong>die</strong> Unritterlichkeit und Feigheit des Mannes<br />

<strong>die</strong> Frau der Schutzlosigkeit überließ, ob <strong>die</strong> Bequemlichkeit des Mannes <strong>die</strong><br />

Frau zur Magd in Haus und Acker erniedrigte, ob <strong>die</strong> Auswüchse der Sinnlichkeit<br />

sie in seinen Harem verbannten, ob <strong>die</strong> wirtschaftliche Not sie zu einem<br />

Rad der Maschine machte, ob <strong>die</strong> Lulturentwicklung sie zur Modepuppe verbildet«<br />

oder zur vermännlichung verleitete, immer zeugten ihre Tränen davon,<br />

daß Gott den Widerspruch gegen Seine Anordnungen und Gebote schon auf<br />

Erden nicht ungestraft läßt. Die Zerrüttung der Ehe, <strong>die</strong> Entartung des Verhältnisses<br />

zwischen Eltern und Lindern, <strong>die</strong> Gefährdung der Gemeinschaft,<br />

<strong>die</strong>se Folgen der Sünde vernichten das wahre Frauentum. Die Lirche aber<br />

weiß darum, daß Jesus Christus, der Sohn Gottes, gleichzeitig der<br />

nach dem Sündenfall erste wahre Mensch, durch <strong>die</strong> Erlösung <strong>die</strong> ganze<br />

Schöpfung und damit auch <strong>die</strong> Frau in <strong>die</strong> ursprüngliche Reinheit<br />

zurückführte. „<strong>Das</strong> groß« Wunder der Erlösung der Welt beschließt<br />

in sich das besondere Wunder der Erlösung der Frauenwelt". Christus entgiftet<br />

das Verhältnis der Geschlechter zueinander, Er löst <strong>die</strong> Verkrampfung zwischen<br />

alt und jung, Er überwindet den Eigennutz. Indem Er <strong>die</strong> reine Lieb« und<br />

<strong>die</strong> Barmherzigkeit bringt und damit <strong>die</strong> Vorbedingungen <strong>für</strong> christliche<br />

Sitte schafft, öffnet Er der Frau den w eg zur Entfaltung fraulichen und<br />

mütterlichen waltens. Christus erneuert damit <strong>die</strong> würde der Frau.<br />

Nun aber soll sich auch <strong>die</strong> erneuerte Stellung der Frau in der christlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong> nach allen Seiten hin auswirken, während der Mann <strong>für</strong><br />

Christi Sache nach außen kämpft, das Wort verkündigt und <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

leitet, liegt es der Frau ob, innerhalb der <strong>Gemeinde</strong> den Zusammenhang aller<br />

zu beleben und wahre Gemeinschaft zu pflegen. Die Heilige Schrift führt uns<br />

eine Reihe solcher Frauen, in denen Christus Gestalt gewonnen hatte, vor<br />

Augen. Von ihnen geht eine starke Wirkung auf das Gemeindclcben aus.<br />

Die Frau darf <strong>die</strong> Liebe zu Christus von Person zu Person weitergeben (Joh.<br />

4, rg). Ihre ihr eigentümlich gewordene Aufgabe ist es, durch Linderung von<br />

allerlei Leid, durch Hilfe in äußerer und seelischer Not unter Frauen, Männern<br />

und Lindern zu <strong>die</strong>nen (Ap. Gesch. g, 3ö). Zugleich durchhaucht sie mit<br />

der Inbrunst ihres Glaubens ihre Ehe, ihre Familie, ihr Volk und Vaterland.<br />

Deutlich haben sich in der geschichtlichen Entwicklung der Lirche <strong>die</strong> Aufgaben

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