11.06.2019 Aufrufe

Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

o. Sonntag nach Trinitatis 7»7<br />

Lhristen sind Menschen, <strong>die</strong> m it langen Fristen rech,,^. Sie<br />

haben auch einen unverrückbaren Maßstab, den sie an alle Dinge <strong>die</strong>ser<br />

W elt anlegen. <strong>Das</strong> ist das Gericht des allmächtigen Gottes, das am<br />

Ende der Tage geschehen wird. An <strong>die</strong>sem Maßstab gemessen, wird<br />

manches klein, was sich großtut, und manches groß, was <strong>die</strong> Leute<br />

kaum bemerken. Der Apostel sagt: „Seht wohl zu, wie ihr wandelt,<br />

nicht als <strong>die</strong> Un weisen, sondern als <strong>die</strong> w e is e n " , w a s ist das<br />

Geheimnis aller wahren Weisheit? — D er M aß stab ! Toren haben<br />

keinen Maßstab.<br />

„Rauft <strong>die</strong> Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Seid nicht unverständig,<br />

sondern versteht, was da sei des Herrn W ille". Ist es nicht merkwürdig,<br />

daß <strong>die</strong> Leute zu allen Zeiten gesagt haben: E s ist böse<br />

Zeit? — Nein, das ist gar nicht merkwürdig. Denn Sünde, Not<br />

und Elend hat es immer gegeben. Darin unterscheiden sich <strong>die</strong> Menschen<br />

nicht, wohl aber, ob sie verstehen, was in den Zeiten des<br />

Herrn Wille mit ihnen ist, wozu E r sie jeweils durch Sünde, Not<br />

und Elend führen will. verstehst du es in der heutigen Zeit? — Du<br />

sagst: Ia , ein wenig! Nun, dann kaufe <strong>die</strong> Zeit aus — <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Ewigkeit!<br />

„Saufet euch nicht voll Weins". <strong>Das</strong> machen <strong>die</strong> Toren so, wenn<br />

sie <strong>die</strong> böse Zeit <strong>für</strong> eine w eile vergessen wollen. Manche gehen auch<br />

ins Äino oder stellen sonst etwas an, um über schlimme Tage hinwegzukommen.<br />

verstehen kann man's, aber nützen tut's nicht viel.<br />

Der Apostel gibt dir einen andern R at: „Psalmen, Loblieder, Gesang<br />

und Spiel". <strong>Das</strong> ist ein sehr weiser Rat. Denn Frau Musika<br />

vertreibt <strong>die</strong> Grillen. S o hat Luther gesagt und auch danach gehandelt.<br />

Also sieh' auch du zu, daß du irgendelwas dergleichen<br />

kannst. Rannst du nicht spielen, so kannst du doch singen. Zum wenigsten<br />

kannst du es lernen, auch wenn du alt bist. E s wird dir in<br />

vielen trüben Stunden helfen.<br />

v o r allem aber bedenke <strong>die</strong>s! w e r traurig ist, muß danken lernen,<br />

allezeit, ob ihm danach zumute ist oder nicht. Denn es gibt immer<br />

zu danken, w e r dankt, verzweifelt nicht.<br />

D as Lied der Woche<br />

Ach Gott, vom Himmel sieh dartin<br />

M artin Luther dichtete <strong>die</strong>ses echte Rirchenlied im Anschluß an den<br />

Psalm. E s zeigt uns <strong>die</strong> Rirche Iesu Lhristi in ihrer Niedrig-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!