11.06.2019 Aufrufe

Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

770 Woche des Erntedankfestes<br />

kommt nicht mehr dazu, seine Güter in Ruhe zu genießen. Man<br />

wird ihn feierlich zu Grabe tragen, seinen Fleiß rühmen, seine vollen<br />

Scheunen anerkennend begutachten, wie das Dauern tun — und<br />

dann 7 Dann wird der Zank um das Erbe beginnen. Für wen hat<br />

er nun sein ganzes Leben lang geschuftet?<br />

E s braucht nicht einmal zu kommen, daß der T o d solchen Plänen<br />

ein Ende macht. Manchem läuft das Geld ebenso schnell wieder<br />

davon, wie es ihm zugeflossen ist. Denn es hat Ebbe und Flut wie<br />

das Meer. Sich aufs Geld verlassen? <strong>Das</strong> ist bös'! Der Götze Mammon<br />

hat schon manchen betrogen, der in seinem Schutze ganz sicher<br />

zu sein glaubte. Reich zu werden ist schwer, aber reich zu bleiben<br />

auch. Und sein Herz nicht an das Geld zu verlieren, wenn man<br />

reich ist, das ist fast nicht menschenmöglich.<br />

Mammons<strong>die</strong>nst ist Götzen<strong>die</strong>nst. Jede Art von Götzen<strong>die</strong>nst versetzt<br />

<strong>die</strong> Menschen in einen Rausch. Auch das Geldmachenwollen ist ein<br />

Rausch. Davor will dich der Herr bewahren. Deshalb redet E r so<br />

ernüchternd: „G ott aber sprach zu ihm: Du Narr, noch in <strong>die</strong>ser<br />

Nacht will Ich dein Leben von dir fordern. Wem wird's gehören,<br />

was du auf <strong>die</strong> hohe Äante gelegt hast? S o geht es jedem, der<br />

sich Schätze sammelt und ist nicht reich in G o tt" . <strong>Das</strong><br />

ist pure und reine Wahrheit! Niemand kann sich mehr als satt essen,<br />

w enn er es tut, hat er nur Äummer davon. Niemand kann sich <strong>für</strong><br />

Geld wahre Ehre, Liebe und Treue kaufen. Deshalb gibt es unter den<br />

Reichen mindestens ebenso viele unglückliche Leute wie unter den<br />

Armen, vielleicht sogar noch mehr, wenn Goethe recht hat mit dem<br />

Sprüchlein: „Sie sind gewiß aus einem hohen Haus. Sie seh'n so<br />

stolz und unzufrieden aus". Niemand kann mit Geld dem Tode<br />

sein Leben abhandeln. Einmal muß er doch „dran glauben", mag<br />

er noch so fest an das Geld geglaubt haben,<br />

w i r wissen das. Dennoch fällt es vielen schwer, den Versuchungen<br />

zu widerstehen, denen der reiche Rornbauer erlag, w oher kommt<br />

das? Aus der Angst! Denn nichts sitzt uns Menschen so sehr auf dem<br />

Halse wie <strong>die</strong> Angst, w ir könnten einmal keinen Pfennig Geld mehr<br />

im Hause haben. Und woran liegt das? An unserem Unglauben!<br />

Sind w ir wirklich im tiefsten Grunde unseres Herzens davon überzeugt,<br />

daß Gott <strong>die</strong> W elt regiert und nicht der Götze Mammon?<br />

Auch <strong>die</strong> Götzen wollen ge<strong>für</strong>chtet sein. w e r dem Mammon <strong>die</strong>nt,<br />

muß darum Angst haben, daß E r ihm Seine Gnade entzieht. Also

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!