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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Erntedankfest<br />

Liebe Seele, du hast einen großen vor- Seele von dir fordern; und «es<br />

rat auf viel Jahre; habe nun Ruh«, wird's sein, das du bereitet hast?<br />

iß, trink und habe guten Mut! ri. Also gehet es, wer sich Schätze<br />

ro. Aber Gott sprach zu ihm: Du sammelt und ist nicht reich in Gott.<br />

Narr! Dies« Nacht wird man dein« Luk. zs—r?<br />

Einer aus dem Volke kommt zum Herrn und sagt: „Meister, sage<br />

meinem Bruder, daß er sein Erbe mit mir teile". Hinter <strong>die</strong>sen wenigen<br />

Worten steht sicherlich eine lange Geschichte von einem brüderlichen<br />

Lrbstreit. Jesus soll ihn schlichten. Aber Er antwortet: „Mensch,<br />

wer hat Mich zum Richter und Erbschlichtcr über euch gesetzt?"<br />

Der Herr lehnt ab, w as nicht Seines Amtes ist. Schiedsrichter in<br />

Geldsachen zu sein, ist immer eine zweifelhafte Ehre. Jesus hat damit<br />

überhaupt nichts zu tun haben wollen. Deshalb fügt E r hinzu:<br />

„Nehmt euch in acht vor jeglicher Habgier. Denn niemand lebt davon,<br />

daß er viele Güter hat". „Jegliche Habgier!" Der Herr warnt<br />

also nicht nur vor dem Geiz, der zu halten sucht, w as er hat, sondern<br />

auch vor der Gewinnsucht, <strong>die</strong> zu kriegen sucht, was sie kriegen<br />

kann. Eins ist so übel wie das andere. Danach folgt das Gleichnis<br />

vom reichen Rornbauer.<br />

Der Mann, der in ihm geschildert wird, ist keine Ausnahme. 8«st<br />

alle Leute, <strong>die</strong> etwas hinter sich gebracht haben, denken so wie er.<br />

E r sieht <strong>die</strong> M le der Garben, <strong>die</strong> von seinen 8eldern auf seinen<br />

Hof gefahren werden, und sagt sich mit Behagen: Alles mein! w o<br />

soll ich's nur lassen? Die Scheunen langen nicht zu. Also werde ich<br />

sie abreißen und größer bauen müssen. Danach will ich mich dann<br />

zur Ruhe setzen und mir einen guten Tag machen. Hast ja dein<br />

ganzes Leben lang geschuftet vom Morgen bis zum Abend. Nun<br />

darfst du dir wohl auch einmal Ruhe gönnen. Denn was du jetzt<br />

hast, das langt, o ja, das langt <strong>für</strong> viele Jahre.<br />

Denkt so nicht auch der 8abrikbesitzer, der Beamte, der Arbeiter? w o ­<br />

<strong>für</strong> schinden sie sich den ganzen Tag? w orum sorgen sie sich so<br />

manche Nacht? Der eine sagt: Mein Betrieb! Der andere: Mein<br />

Bankkonto! Der dritte: Mein Sparkassenbuch! N u r <strong>die</strong>s eine<br />

will ich noch tun, dann will ich mir <strong>die</strong> wohlver<strong>die</strong>nte Ruhe gönnen.<br />

Denn dann bin ich soweit, dann wird's langen bis zu meinem<br />

Ende und darüber hinaus, <strong>für</strong> meine 8rau, meine Rinder und vielleicht<br />

sogar noch <strong>für</strong> meine Enkel.<br />

Aber der Herr sagt: „Niemand lebt davon, daß er viele Güter hat".<br />

Der reiche Rornbauer muß noch in derselben Nacht sterben. Er

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