Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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7ör Woche des ) g. Sonntags nach Trinitatis nicht weniger „altmodisch" als sie selbst! Denn zu allen Zeiten wollte der Mensch alles Mögliche, nur nicht Sünder sein. Wichtig ist, die Richtungen zu kennen, in denen sich der Widerwille gegen die Sündenerkenntnis im Protest gegen die Lehre von der Erbsünde Bahn brach: s) Das Judentum kennt den Begriff der Erbsünde nicht: weil Jesus die Lrbsündigkeit der Menschen offenbarte, wurde Er gekreuzigt! b) Die katholische Lirche hat den Begriff der Erbsünde wesentlich erweicht: weil Luther die Macht der Erbsünde wiedcrcntdeckte, wurde seine Lehre verdammt! c) Mannigfache Ströniungen der Neuzeit suchten die Wirklichkeit der Erbsünde seit der Erneuerung des Altertums (Renaissance) durch die phantastisch-idealistische Behauptung vom „schöpferischen Menschen" zu verdrängen. Dazu gehören u. a. die Freimaurer mit ihrer Lehre vom «rbsündefreien Normalmenschen. Die Lehre von der Allgemeinheit der Sünde würde in ihrem Ernst völlig verkannt, wen» sie uns zu einem billigen Enkschuldigungsgrund für unsere eigene Sünde würde: „w ir sind ja doch all« Sünder!" Nur mit Zittern und Zagen gebraucht der Lhrist das mit der ganzen Dämonie des bösen Feindes geladen« Wort „Sünde"! Sein Hauptgebrauch sollte in der täglichen Bitte des Zöllners bestehen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!" Lukas ;r, zs -1- M on tag nach dem zg. S o n n ta g nach T rinitatis z I. Und weil wir solches wissen, nämlich die Zeit, daß die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf (sintemal unser Heil jetzt näher ist, denn da wir gläubig würden; zr. die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeikommen): so lasset uns ablegen die Werke der Finsternis pnd anlegen die Waffen des Lichtes. - 3. Lasset uns ehrbarlich wandeln als am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Lämmern und Unzucht, nicht in Hader und Neid; 14. sondern ziehet an den Herrn Jesum Lhrist und wartet des Leibes, doch also, daß er nicht geil werde. Röm. -Z, ?4 I n die Finsternis der gottlosen W elt bringt Christus das Tageslicht Gottes. Freilich, „der Tag" wird erst kommen am Ende dieser dunklen W elt. Aber wo Lhristus geglaubt wird, steht man schon im Licht

Woche des ; g. S onntags nach Trinitatis M des kommenden Tages. Darum ruft der Apostel die Christen: Stehet auf! w o man schon weiß von dem anbrechenden Morgen, da ist kein Raum mehr für die Werke derLinsternis, wie Schwelgerei, Unzucht und Neid. Nun ist die Zeit für die Werke des Lichts da, — Waffen des Lichts, sagt der Apostel, denn der Lampf zwischen Licht und Finsternis ist heute ein Lampf um jeden einzelnen Menschen. Die Finsternis wehrt sich mit Verzweiflungskraft gegen den nahenden Lhristustag; sie will den Menschen blind machen, damit er diesen Tag nicht glaube und sehe. Diesen Lampf kann nur bestehen, wer den Herrn Christus „angezogen" hat in der Taufe (Gal. 3, 27) lind sich in täglicher Buße aufs neue mit Ihm verbindet. Unsere Christusverbundenheit wird ständig bedroht von dem „alten Adam", der die Finsternis mehr liebt als das Licht. Darum ist erhöhte Wachsamkeit nötig, ständige und bewußte Wendung zu dem Helfer und Heiland Iesus Christus. Die andere Lesung: r. Mose rs, ;o—rr D ien stag nach dem z 9. S o n n ta g nach T rinitatis s. So tötet nun eure Glieder, die auf g. Lüget nicht untereinander; ziehet Erden sind, Hurerei, Unreinigkeit, den alten Menschen mit seinen Wecken schändliche Brunst, böse Lust und den aus Geiz, welcher ist Abgötterei, 10. und ziehet den neuen an, der da S. um welcher willen kommt der Zorn erneuert wird zu der Erkenntnis nach Gottes über die Linder des Unglaubensfen hat; dem Lbenbilde des, der ihn geschaf­ 7. in welchem auch ihr weiland gewandelt habt, da ihr drinnen lebtet, da nicht ist Grieche, I»d«, Ber. Nun aber leget alles ab von euch: schncidung, Vorhaut, Ungriech«, den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, Szythe, Lnecht, Freier, sondern alles schandbare Worte aus eurem Munde. und in allen Christus. Lol. S, s—ll „G ott schuf den Menschen Ihm zum Bilde" (). Mose r?). Als Lrone der Schöpfung ist der Mensch entstanden, vor allen Lrcaturen dadurch ausgezeichnet, daß er nach dem Bilde Gottes geschaffen ist. Aber der Mensch hat sich von G ott weggewandt und seine Gottesebcnbildiichkeit vertan. Damit ist er unter alle Lrcaturen gesunken. Nun treten die Lehrer der Menschheit auf und rufen: Arbeitet an euch, arbeitet euch empor! Sittliche Entwicklung! w e r so ruft und von einem solchen Ruf die Erlösung erwartet, der weiß noch nicht, wie tief die Not ist, der hat noch nicht den Zorn Gottes über diesen

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Woche des ) g. Sonntags nach Trinitatis<br />

nicht weniger „altmodisch" als sie selbst! Denn zu allen Zeiten wollte der<br />

Mensch alles Mögliche, nur nicht Sünder sein. Wichtig ist, <strong>die</strong> Richtungen<br />

zu kennen, in denen sich der Widerwille gegen <strong>die</strong> Sündenerkenntnis<br />

im Protest gegen <strong>die</strong> Lehre von der Erbsünde Bahn brach:<br />

s) <strong>Das</strong> Judentum kennt den Begriff der Erbsünde nicht: weil Jesus<br />

<strong>die</strong> Lrbsündigkeit der Menschen offenbarte, wurde Er gekreuzigt!<br />

b) Die katholische Lirche hat den Begriff der Erbsünde wesentlich erweicht:<br />

weil Luther <strong>die</strong> Macht der Erbsünde wiedcrcntdeckte, wurde seine<br />

Lehre verdammt!<br />

c) Mannigfache Ströniungen der Neuzeit suchten <strong>die</strong> Wirklichkeit der<br />

Erbsünde seit der Erneuerung des Altertums (Renaissance) durch <strong>die</strong><br />

phantastisch-idealistische Behauptung vom „schöpferischen Menschen" zu<br />

verdrängen. Dazu gehören u. a. <strong>die</strong> Freimaurer mit ihrer Lehre vom<br />

«rbsündefreien Normalmenschen.<br />

Die Lehre von der Allgemeinheit der Sünde würde in ihrem Ernst völlig verkannt,<br />

wen» sie uns zu einem billigen Enkschuldigungsgrund <strong>für</strong> unsere eigene<br />

Sünde würde: „w ir sind ja doch all« Sünder!" Nur mit Zittern und Zagen<br />

gebraucht der Lhrist das mit der ganzen Dämonie des bösen Feindes geladen«<br />

Wort „Sünde"! Sein Hauptgebrauch sollte in der täglichen Bitte des Zöllners<br />

bestehen:<br />

„Gott, sei mir Sünder gnädig!"<br />

Lukas ;r, zs<br />

-1-<br />

M on tag nach dem zg. S o n n ta g nach T rinitatis<br />

z I. Und weil wir solches wissen, nämlich<br />

<strong>die</strong> Zeit, daß <strong>die</strong> Stunde da ist,<br />

aufzustehen vom Schlaf (sintemal unser<br />

Heil jetzt näher ist, denn da wir<br />

gläubig würden;<br />

zr. <strong>die</strong> Nacht ist vorgerückt, der Tag<br />

aber nahe herbeikommen): so lasset<br />

uns ablegen <strong>die</strong> Werke der Finsternis<br />

pnd anlegen <strong>die</strong> Waffen des Lichtes.<br />

- 3. Lasset uns ehrbarlich wandeln als<br />

am Tage, nicht in Fressen und Saufen,<br />

nicht in Lämmern und Unzucht,<br />

nicht in Hader und Neid;<br />

14. sondern ziehet an den Herrn Jesum<br />

Lhrist und wartet des Leibes, doch<br />

also, daß er nicht geil werde.<br />

Röm. -Z, ?4<br />

I n <strong>die</strong> Finsternis der gottlosen W elt bringt Christus das Tageslicht<br />

Gottes. Freilich, „der Tag" wird erst kommen am Ende <strong>die</strong>ser dunklen<br />

W elt. Aber wo Lhristus geglaubt wird, steht man schon im Licht

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