Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des -g. Sonntags nach Trinitatis
22. S o leget nun von euch ab nach
deni vorigen Wandel den alten Menschen,
der durch Lüste im Irrtum sich
verderbet.
23. Erneuert euch aber im Geist eures
Gemüts,
24. und ziehet den neuen Menschen an,
der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener
Gerechtigkeit und Heiligkeit,
rs. Darum leget die Lüge ab und redet
die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem
Nächsten, sintemal wir untereinander
Glieder sind.
rd. Zürnet und sündiget nicht; lasset
die Sonne nicht über eurem Zorn
untergehen.
27. Gebet auch nicht Raum dem Lästerer.
D ie Epistel
2S. w er gestohlen hat, der stehle nicht
mehr, sondern arbeite und schaffe mit
den Händen etwas Gutes, auf daß er
habe zu geben dem Dürftigen.
2g. Lasset kein faul Geschwätz aus
euren: Mund« gehen, sondern was
nützlich zur Besserung ist, da es not
tut, daß es holdselig sei zu hören.
3 0. Und betrübet nicht den Heiligen
Geist Gottes, damit ihr versiegelt seid
auf den Tag der Erlösung.
3). Alle Bitterkeit und Grimm und
Zorn und Geschrei und Lästerung sei
ferne von euch samt aller Bosheit.
3 2. Seid aber untereinander freundlich,
herzlich und vergebet einer dem
andern, gleichwie Gott euch vergeben
hat in Christo. Eph. 4, 22— 32
Auch hier geht es um das rechte Verständnis der Sündenvergebung.
Ist es wirklich wahr, daß ein Mensch, welcher von Herzen glaubt,
daß ihm um Christi willen seine Sünde vergeben ist, nun auch in
der Rraft dieses Glaubens ein neues Leben beginnt und daß die
Sünde ihn wirklich losläßt) Gibt es nicht so und so oft Rückfälle)
Muß man nicht am Schluß doch wieder mit dem alten Rezept kommen,
daß man an den menschlichen V illen appelliert) Ist Sündenvergebung
eine Wirklichkeit, dann muß das jedenfalls daran zu
merken sein, daß die Sünde wirklich weicht und mit ihr der Auch,
den G ott auf sie gelegt hat. Tritt das nicht ein, dann ist doch alles
Reden von der Vergebung der Sünde ein bloßer Schall.
Es gibt solche Rückfälle. Aber nichts ist verkehrter, als dann wieder
auf den freien w illen des Menschen zurückzugreifen, w enn das nötig
wäre und nützte, so brauchten w ir die Botschaft von Iesus Christus
nicht. Aber man darf auch nicht so tun, als wären Menschen Stöcke
oder Steine und der Heilige Geist ein Zauberer, der aus dem alten
Menschen durch Sündenvergebung einen neuen hervorzaubert. Deshalb
muß man einem gläubigen Christen, wenn er Rückfälle erlebt,
so sagen: Denk' jetzt nicht mehr an das vergangene, sondern denk' an
Gottes Zusage. Du hast einmal den Betrug der Lüste durchschaut und
weißt, daß sie Leib und Seele verderben. Also komm' nun mit deinen