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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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t g. Sonntag nach Trinitatis<br />

7S7<br />

auf <strong>die</strong>ser Erde schon!) Sünden zu vergeben . . . " w eiter spricht<br />

E r nicht mit den Schriftgelehrten. <strong>Das</strong> Nächste ist bereits der Befehl<br />

an den Kranken: „Steh auf, nimm dein Bett und geh' Heim".<br />

Da steht der Kranke auf und geht nach Hause. Alle, <strong>die</strong> es sehen,<br />

packt ein Schrecken. Aber es ist ein heilsames Erschrecken. Denn sie<br />

loben und preisen Gott da<strong>für</strong>, daß E r einem Menschen solche Macht<br />

gegeben hat.<br />

Einem Menschen? Iesus Selber sagt: „Damit ihr aber seht, daß der<br />

Menschensohn Macht hat . .." „Menschensohn" ist ein messianischer<br />

Titel. S o ist also auch ein Wunder ein messianisches Zeichen.<br />

Aber nicht nur das! Vergebung der Sünde ist auch eine messianische<br />

Vollmacht. Iesus hatte sie, weil E r der Sohn Gottes war.<br />

Diese Vollmacht hat der Herr Seiner Lirche übertragen. E r hat<br />

zu Petrus gesagt: „Ich will dir <strong>die</strong> Schlüssel des Himmelreichs<br />

geben: Alles, w as du auf Erden (auch hier heißt es: a u f Erden)<br />

binden wirst, soll auch im Himmel (das ist in der Ewigkeit) gebunden<br />

sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im<br />

Himmel los sein". Die Kirche übt <strong>die</strong>ses Amt auf zweierlei weise<br />

aus. Öffentlich dadurch, daß sie in der predigt <strong>die</strong> Sünde durch<br />

das W o rt Gottes offenbar macht und durch dasselbe W ort Vergebung<br />

der Sünde zuspricht allen, <strong>die</strong> ihre Sünde von Herzen bereuen<br />

und von Herzen an Iesus Christus glauben. Daneben übt sie<br />

das Schlüsselamt auch dem einzelnen gegenüber aus. <strong>Das</strong><br />

geschieht in der Stille. E tw a dann, wenn ein Christ dem andern sein<br />

Leid klagt, ihn um R at und Trost bittet und der andere ihm durch<br />

Gottes W ort und Wahrheit zurechthilft. E s kann auch geschehen,<br />

wenn jemand bei einem christlichen Arzt Heilung sucht, der ihm sagt,<br />

daß er nicht gesund werden kann, solange ihm <strong>die</strong>se oder jene Sünde<br />

nicht vergeben ist. E s geschieht schließlich in der Sprechstunde manches<br />

Pfarrers. Überall aber, wo es recht geschieht, ist stets Christus als<br />

der Dritte mit im Bunde. Denn w ir können einander <strong>die</strong> Vergebung<br />

der Sünde nur zusprechen aus Grund dessen, was E r <strong>für</strong><br />

uns getan hat. Auch <strong>die</strong> Kirche hat <strong>die</strong>se Vollmacht nicht durch sich<br />

selbst, sondern nur, wenn Er in ihrem Handeln gegenwärtig ist mit<br />

Seinem Geist und Gaben, w e r <strong>die</strong>s Werk angreift, oder wem es von<br />

einem andern abverlangt wird, der bedenke, was der Herr sagt:<br />

„Ohne Mich könnt ihr nichts tun".

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