Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Michaclissonntag 75,
enge! Michael mit seinen Heerscharen, auf der andern der Teufel mit
seinen bösen Engeln.
Die Glaubenskämpfe, in die wir Christen hineingestellt werden, sind
nicht bloß Lämpfe mit Fleisch und B lut, d. i. mit Menschen, sondern
Geisteskämpfe oder gar Geisterkämpfe. Denn es werden dabei
alle guten und bösen Geister wach, die schon in der Vergangenheit
miteinander gerungen haben. W eil die Parole lautet: Für oder
gegen Christus, darum steigen aus der Tiefe der Geschichte die
Geister derer auf, die für Ih n gezeugt und gelitten haben. Und
ebenso die Geister derer, die Ih n haßten, damals wie heute. Auf
beiden Seiten vollzieht sich ein wunderbares Erkennnen. Luther empfing
seine Waffen aus der Schrift und von den Lirchenvätern, w ir
finden Schutz und Schirm in vielen seiner Worte. Aber umgekehrt
ist es auch so. Nietzsche, Voltaire, die Goziniancr der Reformationszeit,
der römische Literat Lelsus, die Iuden — ist das nicht eine
Linie) wiederholen sich bei den F ein d en ^hUsti nicht immer dieselben
Argumente, nur einmal so, das andere M al so gewendet)
Iohannes sagt der christlichen Gemeinde: verzage nicht! Die eigentliche
Schlacht ist schon geschlagen. Christus hat den Teufel besiegt.
Dieser hat seinen Platz am Throne Gottes preisgeben müssen. E r
darf dort keinen mehr verklagen. Christus tritt für euch ein. Also
kämpft euren Lampf mit gutem Gewissen und einem fröhlichen
Herzen! Die Zeugen und Bekenner der Vergangenheit stehen neben
euch. Reiner von ihnen ist tot. Unsichtbar ringen sie mit. Das dürft
ihr glauben und mitten im Lampfe erfahren.
Aber der Lampf selbst kann euch nicht erspart werden. Denn ihr sollt
euch auch bewähren wie die andern. Ih r müßt sogar sagen: Die
Angriffe des S atans werden um so heftiger, listiger, gewaltsamer
und bösartiger, se mehr er weiß, daß er die entscheidende Schlacht
bereits verloren hat. E r ist vom Throne Gottes verstoßen, aber er
wütet nun auf der Erde erst recht. „Denn er weiß, daß er wenig
Zeit hat".
Iaw ohl, er weiß es, aber w ir wissen es auch. „L> Tod, wo ist
dein Stachel) Hölle, wo ist dein S ieg)"
D a s L i e d d e s T a g e s b e z r v . d e r W o c h e
Heut singt die liebe Christenheit