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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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<strong>Das</strong> Werk der Diakonie<br />

7rs<br />

Im Gleichnis vorn Jüngsten Gericht trifft <strong>die</strong> einen Sein vernichtendes<br />

Urteil: „wahrlich, Ich sag« euch: was ihr nicht getan habt einem unter <strong>die</strong>sen<br />

Geringsten, das habt ihr Mir auch nicht getan". Die anderen segnet Seine<br />

Gnade: „wahrlich, Ich sage euch: was ihr getan habt einem unter <strong>die</strong>sen Meinen<br />

geringsten Brudern, das habt ihr Mir getan" (Matth. rs, 4 d. 4 b). Was<br />

sich also Diakonie der Äirche nennt, muß solchen Befehl und solche Verheißung<br />

des Herrn <strong>für</strong> sich haben. Es muß sich auswirken im Gehorsam und aus der<br />

Lraft Seiner Liebe. Dabei muß es dem gelten, was der Herr Christus als<br />

Seine Dienstanweisung Seiner Äirche gegeben hat <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zeit zwischen Seiner<br />

Himmelfahrt und Zukunft (Matth. rs, ro). <strong>Das</strong> heißt: Die Triebkraft aller<br />

Diakonie ist in dem Satz beschlossen, der Vater Dodelschwinghs Lcitspruch<br />

war: „Wie uns denn Barmherzigkeit widerfahren ist, so werden wir nicht<br />

müde". Und ein volkening hat es den <strong>Gemeinde</strong>n im Ravensbergcr Land ins<br />

Her; gepredigt: „Gerettet sein gibt Rettersinn". Solche Diakonie kann nur<br />

aus Glauben geschehen, ihr Trost und ihr Trutz ist ihres Herrn Gegenwart,<br />

ihre Lraft besteht in der Zugehörigkeit zu Ihm.<br />

Der Dienst der Barmherzigkeit ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Iünger des Herrn Iesus ein Stück<br />

ihres Dienstes. Doch ist auch schon im Neuen Testament neben dem geordneten<br />

Amt der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung ein geordnetes Amt<br />

des Dienstes der Barmherzigkeit bezeugt. Die Urgemeinde läßt keins ihrer<br />

Glieder im Stich (Ap. Gesch. r, 4s und 4, sr). Um wirklich aller Not begegnen<br />

zu können, schafft sie das Amt der Diakonie (Ap. Gesch. ö, )—7,<br />

Röm. 10, z. r). Dies geordnete Amt ist der Äirche im Lauf der Zeit verloren<br />

gegangen. Gleichwohl ist der Dienst der Barmherzigkeit nie völlig verschwunden<br />

gewesen, weil es in der <strong>Gemeinde</strong> Iesu Christi auf Erden nach<br />

Seinen; Wort allezeit Arme und Lranke, Hungrige lind Elende gegeben hat,<br />

so waren auch Hände und Herzen da, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong>ser Not um des Herrn<br />

willen annahmen (Martin von Tours, Elisabeth von Thüringen u. a.). Neue<br />

Ansätze geordneter Diakonie fanden sich bei Vater Luther (Lcisningcr Lastenordnung).<br />

Theodor Fliedncr in Laiserswerth ist durch Gottes Gnade Erneuerer<br />

des apostolischen Diakonieamtes in der evangelischen Äirche geworden.<br />

Wichern und er haben in Hamburg und Duisburg nach den Frauen auch <strong>die</strong><br />

Männer zum diatonischen Dienst gerufen. Aus kleinen Anfängen, wie alles<br />

Echte im Reiche Gottes, ist <strong>die</strong> Diakonie der Äirche geworden, in den beiden<br />

Formen der „Muttechausdiakonie" und der unmittelbaren „<strong>Gemeinde</strong>diakonie".<br />

8. Die Diakonie der Äirche ist eine, ihrer Arbeitsfelder und Dien stweisen<br />

sind viele. Sie geschieht in den <strong>Gemeinde</strong>n und Anstalten, in den<br />

Lrankenhäusern wie an einzelnen Rrankenbetten, in Äindcrgärten und Altersheimen.<br />

Sie geht den verwahrlosten nach und müht sich um <strong>die</strong> Mühseligen<br />

und Beladenen aller Art. Sie besucht <strong>die</strong> Verlassenen und betreut <strong>die</strong> Brüder<br />

jenseits der Grenzen. Sie tut ihr Werk an den Iammerstätten unseres Geschlechts,<br />

in den Schlupfwinkeln der Sünde und auf den mancherlei Schlacht-

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