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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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w ach« des - s. Sonntags nach Trinitatis<br />

von ihm gänzlich frei? Denn der Ursprung <strong>die</strong>ser Art von Götzen<strong>die</strong>nst<br />

ist <strong>die</strong> Sorge. Deshalb fährt der Herr fort: „Ihr (Meine<br />

Iünger) sollt nicht sorgen und sagen: w a s werden w ir essen, was<br />

werden w ir trinken, womit werden w ir uns kleiden?" Oder auch:<br />

„ w o werden w ir unterkommen? Nach solchem allen trachten <strong>die</strong><br />

Heiden". L r weiß also, warum <strong>die</strong> Menschen zu allen Zeiten<br />

den Tanz um das Goldene Äalb tanzen und warum <strong>die</strong> Macht des<br />

Götzen Mammon so gewaltig ist. Geht's um <strong>die</strong> Existenz, dann<br />

opfern sie auf seinem Altar alles, was sie haben und <strong>für</strong> wert halten,<br />

ihre Grundsätze, ihre Ehre, manchmal sogar ihren Glauben. Sie<br />

sagen: Man muß doch leben! Sonst hat alles keinen Zweck. <strong>Das</strong><br />

scheint ihnen so selbstverständlich zu sein, daß sie jeden <strong>für</strong> einen<br />

Narren halten, der anders denkt und handelt. Ginge es nach ihnen,<br />

dann dürfte es nicht heißen: „Trachtet am ersten nach dem Reiche<br />

Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen",<br />

sondern es müßte heißen: „Trachtet zuerst nach dem Gelde.<br />

Denn <strong>für</strong> Geld könnt ihr euch alles andere kaufen, Gesundheit, Freude,<br />

Ehre, vielleicht sogar das Recht". Alles in der W elt wird schließlich<br />

zu einer Geldfrage. Darum nennen <strong>die</strong> Leute das Geld den „nervus<br />

rerum", d. i. zu deutsch: den Lebensnerv aller Dinge. Ohne Geld<br />

bist du „ein armer Teufel"; mit Geld „kannst du den Teufel tanzen<br />

sehen". Darum sagt <strong>die</strong> Offenbarung des Johannes von „dem großen<br />

Tiere" der Lndzeit: „E s macht, daß <strong>die</strong> Reichen und Armen, <strong>die</strong><br />

Freien und Rnechtc, allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte<br />

Hand oder an ihre S tirn, daß niemand kaufen und verkaufen kann,<br />

er habe denn das Malzeichen des Tieres oder <strong>die</strong> Zahl seines N a­<br />

mens". <strong>Das</strong> „große Tier" der Lndzeit herrscht dadurch über <strong>die</strong> Menschen,<br />

daß es alle von sich abhängig macht.<br />

Von <strong>die</strong>ser Sorge will Iesus Seine Jünger freimachen, auch dich<br />

und mich! w ie tut L r das? L r zeigt uns erst den Punkt, an dem all<br />

unser Sorgen vergebens ist. w i r sorgen uns um Speise und Llcidung;<br />

aber so schnell verhungert und erfriert der Leib nicht, den<br />

Gott uns gegeben hat. Hat Gott uns den Leib gegeben, gibt L r uns<br />

wohl auch Speise und Lleidung dazu. Tut L r es nicht auch bei den<br />

vögeln des Himmels? Oder du hast Angst, es könnte mit dir zu<br />

Ende gehen, bevor du <strong>die</strong>s oder jenes ausgerichtet hast. Rannst du<br />

mit Sorgen dein „Leben" verlängern? (So heißt es im griechischen<br />

Text.) Du möchtest gut und schön gekleidet sein. Also sorgst du -ich

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