Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Die christliche L i e b e s t ä t i g k c i t
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Lirche rund 4300 Heim« und Anstalten mit zusammen rzrooo Plätzen, vergessen
wir darüber hinaus nicht den Dienst der Oiakoni« auf den Gemeindcpflcgestationen
mit seinen rund 4500 Lräften und Lindergärten und Horten
und sonstigen Heimen, in denen täglich zroooo Linder betreut werden!
Worin besteht der Sinn aller handelnden Barmherzigkeit) Sie will aufrichten,
sie will helfen. Man hat gesagt, sie entspringe der Not. Das ist nur
halb richtig. Freilich, sie kommt in Bewegung durch die Not und wird wirksam
an den Nöten der Lrankheit und Zerstörung, die sie vorfindet. Aber ihr«
wurzeln liegen tiefer.
Die Lieb« Christi dringet uns also.
r. Äorinther s, -4
Hier liegt der Ursprung der Inneren Mission unserer Lirche. Nicht die Not,
sondern die Lraft — die Lraft des Heiligen Geistes, die der Gemeinde im
Glauben geschenkt wird — ist der letzte Antrieb zum Werk der Barmherzigkeit.
Die Lieb« Christi! Sie fragt nicht in erster Linie nach dem Nutzen. Die Liebe
Christi ist unabhängig von dem Werk der Menschen, denen sie sich zuwendet.
Sie geht den „verlorenen" nach. Ihre Lraft steht nicht und fällt nicht mit
dem Erfolg. Sie wird nicht müde, wenn ihr die Gegenliebe versagt bleibt.
Sie ist unerschöpflich. Dadurch unterscheidet sie sich von unserer natürlichen
Liebe. Von hier aus verstehen wir die Eigenart des Dienstes der Barmherzigkeit
in der Inneren Mission. Auch wenn sie nur «in Schatten und Abglanz der
Liebe Christi ist und sein kann, kann sie ihre Arbeit nicht allein von Zweckmäßigkeit
und Nutzen bestimmt sein lassen. (So groß auch dieser Nutzen in
der Folg« gewesen ist und bis zum heutigen Tag« ist! Denken wir nur an die
Avisierung vieler Schwachsinniger und sonstwie erblich Belasteter, welche
die Inner« Mission vorgenommen hat). Sie sieht die Lreatur in der feurigen
Höhle des Leides, das lebendige pcrsonleben in der Gefangenschaft der Schuld
oder Schande. Ihr gilt der Dienst der Barmherzigkeit unmittelbar.
Das führt uns zum Zweiten: Liebe, die Zeugnis ist von Christi Lieb«, bleibt
nicht stumm. Der Dienst der Inneren Mission unterscheidet sich dadurch von
aller Volkspflege, daß er ausgerichtet ist auf das Heil Gottes. Er lebt von
dem Angebot der Gnade und führt zu Ihm hin. So steht im Mittelpunkt unserer
Arbeit die Verkündigung des Evangeliums. Leibsorge wird Seelsorgc,
und die Seelsorge wiederum erfährt nur allzuoft, daß sie nicht anders helfen
kann, als daß sie zugleich sich der Not des Leibes annimmt.
Enthüllt uns dies Fcldgeschrci aller Leidenden: „Der Herr ist mein Hirte",
„Herr, Du bist bei mir, Dein Stecken und Stab trösten mich" — nicht noch
ein anderes Geheimnis) Durch das Zeugnis der Gemeinde Christi ist ihnen
dies Feldgeschrei ins Herz gepflanzt worden. Der Helfer und der Hilfsbedürftige
— beide sind ausgerichtet auf ein« Wirklichkeit, deren Lraft sich auch da
nicht erschöpft, wo all« menschlichen Äräft« zu Ende sind. „Hört ihr den Todes­