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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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tzo<br />

W oche -e s ; r. Sonntags nach Trinitatis<br />

offen. O Gott, wie soll ich das fassen! — w ie glücklich mag da<br />

<strong>die</strong>ser Taubstumme gewesen sein!<br />

w a s er gehört und begriffen hat, drängt sich ihm auf <strong>die</strong> Zunge.<br />

S ie ist zwar noch ungefüge und nicht gewohnt, ein menschliches<br />

W ort zu formen. Aber sie redet schon soweit „recht", daß andere es<br />

verstehen, vielleicht hat der eben Geheilte zunächst noch nicht viel<br />

mehr sagen können als das eine W ort „Hephata". Aber es enthält<br />

ja auch <strong>für</strong> ihn so gut wie alles. Denn durch <strong>die</strong>s W ort hat er gelernt,<br />

an Gott zu glauben. L r wird es darum wieder sagen: Hephata!<br />

Tu' dich auf! L r wird es sagen, so oft er betet,<br />

wieviel kann doch ein Mensch mit einem einzigen W ort ausdrücken,<br />

wenn seine Seele darinnen liegt! Und wie wenig sagen wir oft mit<br />

vielen Worten, wenn unser Herz ferne von unseren Worten ist!<br />

Die Heilung ist geschehen. Obwohl Iesus den Lranken bciseitegenommen<br />

hat, haben doch viele sie von ferne gesehen oder davon gehört.<br />

Iesus verbietet ihnen, darüber zu reden, w aru m tut L r das) w e il<br />

man still sein und in <strong>die</strong> Stille gehen soll, wenn man dem lebendigen<br />

Gott begegnet ist. Der Taubstumme wird das wohl auch getan<br />

haben. Aber <strong>die</strong> andern befolgen Iesu verbot nicht. L s gibt eben<br />

nicht sehr viele Menschen, <strong>die</strong> zu schweigen verstehen. Den meisten<br />

sitzt das Herz immer auf der Zunge. Begreifen kann man es ja<br />

auch, daß sie ein solches Erlebnis nicht bei sich behalten konnten. S o<br />

reden sie denn darüber und werfen <strong>die</strong> Frage hin und her: w e r ist<br />

Der, der solches tut und kann) Ist L r vielleicht der Messias und<br />

Heiland, auf den w ir solange gewartet haben) Zuletzt wird aber<br />

aus <strong>die</strong>sem aufgeregten Gerede doch ein Lobpreis Gottes: „Er hat<br />

alles wohl gemacht; <strong>die</strong> Tauben macht L r hören und <strong>die</strong> Sprachlosen<br />

redend".<br />

L s hat eine Zeit gegeben, welche meinte, wenn Iesus <strong>die</strong> Wunder<br />

wirklich getan hätte, <strong>die</strong> von Ihm berichtet werden, so wäre L r gewiß<br />

niemals gekreuzigt worden, w ie sollten <strong>die</strong> Iuden dazu kommen,<br />

ihren W ohltäter zu töten) — Ach, man kannte damals <strong>die</strong><br />

Menschen schlecht. Die Evangelien berichten uns immer wieder, daß<br />

<strong>die</strong> Feindschaft gegen Iesus um so größer wurde, je gewaltiger <strong>die</strong><br />

Wunder waren, <strong>die</strong> L r tat, und je mehr Sein Ruhm stieg. Irdischer<br />

Ruhm ist eine sehr zweideutige Sache. <strong>Das</strong> hat der Herr wohl gewußt.<br />

Darum lag Ihm nichts daran, -aß <strong>die</strong> Leute Wunderdinge<br />

von Ihm erzählten; L r verbot es ihnen sogar, w eiß t du das auch)

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