Das Kirchenbuch für die Gemeinde

sr Woche des - Sonntags nachTrinitalis
w ie es damals Leute gab, die von Paulus sagten, daß er nicht das
reine Evangelium verkündige, so gibt es auch sonst solche, die sagen,
Paulus habe das Evangelium „jüdisch" verfälscht, und — da der
Teufel das Tuch der Irrlehre immer an beiden Enden zerrt — gibt
es umgekehrt auch solche, die sagen, er allein sei der für Heidenchristen
(also auch für uns) maßgebende Apostel; alle andern Schriften des
Neuen Testaments seien nur für Iudenchristcn geschrieben. Hier aber
lehrt uns der Apostel selber, was die Haupt- und Grundtatsachen
des christlichen Glaubens sind, die für alle Christen gelten. Die
Rirche muß sich auf diese Grundtatsachen besinnen, damit w ir alle
lernen, was Einigkeit im Glauben ist und worauf sie ruht.
D a s L ie d d e r W o c h e
Aus tiefer Not schrei ich zu Dir
M artin Luthers Lied zum , 30. Psalm ist ein Niederschlag seiner
Lämpfe im Äloster: Gott allein ist gut. Gott allein rettet uns. Gott
allein ist der gute Hirt! Das ist die zugleich demütigende und befreiende
Gewißheit der Gemeinde Jesu Christi, die an Stelle des
alten das neu erwählte Volk Gottes ist. Bei uns: viel Sünde. Bei
G ott: viel mehr Gnade! Unser Trost: Sein wertes W ort! Line
christliche Gemeinde, die so von Herzen singt und betet, stirbt nicht.
D a s G e b e t d e r W o c h e
H e r r G o t t , d e r D u D e i n e R r a f t u n d H e r r lic h k e it a lle r m e is t k u n d
t u s t im V e r s c h o n e n u n d E r b a r m e n , la ß u n s D e i n e B a r m h e r z i g ­
k eit r e ic h lic h w i d e r f a h r e n , d a ß w i r l a u f e n n a c h D e i n e r V e r h e i ­
ß u n g u n d a l s o d e r h im m lis c h e n G ü t e r t e i l h a f t i g w e r d e n , d u r c h
u n s e r n H e r r n J e s u m C h r is t u m , D e i n e n S o h n , w e lc h e r m i t D i r
u n d d e m H e i l i g e n G e is t e le b e t u n d r e g ie r e t i n E w i g k e i t . A m e n .
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