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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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S4»<br />

woche - es s z. Sonntags nach Trinitatis<br />

Elfter Sonntag nach Trinitatis<br />

G o tt widersteht den H offärtigen, aber den Dem ütigen gibt L r<br />

Gnade. .<br />

j. Petrus S, S<br />

D a s Lvangeiium<br />

g. Lr sagte aber zu etlichen, dir sich<br />

selbst vermaßen, daß sie fromm wären,<br />

und verachteten <strong>die</strong> andern, ein solch<br />

Gleichnis:<br />

zo. Ls gingen zween Menschen hinauf<br />

in den Tempel, zu beten, einer<br />

ein Pharisäer, der andre ein Zöllner.<br />

Der Pharisäer stund und betete<br />

bei sich selbst also: Ich dank« dir, Gott,<br />

daß ich nicht bin wie <strong>die</strong> andern Leute,<br />

Räuber, Ungerechte, Lhebrecher oder<br />

auch wie <strong>die</strong>ser Zöllner.<br />

-r. Ich faste zweimal in der Woche<br />

und geb« den Zehnten von allem, das<br />

ich habe.<br />

Und der Zöllner stund von ferne,<br />

wollte auch sein« Augen nicht aufheben<br />

gen Himmel, sondern schlug an seine<br />

Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder<br />

gnädig!<br />

>4. Ich sage euch: Dieser ging hinab<br />

gerechtfertiget in sein Haus vor jenem.<br />

Denn wer sich selbst erhöhet, der<br />

wird erniedriget werden; und wer sich<br />

selbst erniedriget, der wird erhöhet<br />

werden.<br />

Luk. zs, g—?4<br />

Dies Gleichnis hat Jesus gesprochen „zu einigen, <strong>die</strong> sich selbst <strong>für</strong><br />

gerecht hielten und andere verachteten". <strong>Das</strong> griechische W ort, das<br />

hier mit „verachten" wiedergegeben wird, heißt im Urtext soviel wie<br />

„verkleinern" oder „herabsetzen". L s ist also nicht nur an stille Verachtung<br />

gedacht, sondern auch daran, daß einer über den andern mit<br />

scharfer Zunge herfällt.<br />

Auch unter Christen ist <strong>die</strong> böse Neigung, sich selber dadurch ins<br />

rechte Licht zu setzen, daß sie <strong>die</strong> andern kritisieren, reichlich vorhanden.<br />

Nur machen sie es, weil sie sich Christen nennen, meistens etwas<br />

vorsichtiger. Sie sagen etwa so: Ich will ja über den und jenen<br />

gewiß nichts Böses sagen. Denn wir sind allzumal Sünder und<br />

mangeln des Ruhms, den w ir vor Gott haben sollen. Jeder hat seine<br />

Hehler und Schwächen, gewiß! Aber was da neulich geschehen ist . . .<br />

Danach ist dann <strong>die</strong> Bahn frei. «Oder man meint wenigstens, -aß<br />

man nach <strong>die</strong>ser Einleitung bedenkenlos vom Leder ziehen dürfte,<br />

w e r es so macht, schadet dem Ansehen seines Herrn. Denn nun heißt<br />

es draußen in der W elt: M an weiß ja, wie <strong>die</strong> Christen sind! Sie<br />

reden immer von Liebe und Vergebung der Sünde; aber unter sich<br />

sind sie <strong>die</strong> ärgsten Splitterrichter und Pharisäer. Ist's da nicht besser,

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