11.06.2019 Aufrufe

Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ösö<br />

Woche des - o. Sonntags nachTrinitatis<br />

haben, w ie kamen <strong>die</strong> überhaupt in den Tempel hinein? w a s hatten<br />

sie da zu suchen? <strong>Das</strong> ist sehr einfach, w o geopfert wird, braucht<br />

man auch Opferticre. Man kauft sie am besten an O rt und Stelle,<br />

und <strong>für</strong> den, der ausländisches (Feld hat, ist auch ein Geldwechsler zur<br />

Hand. w a s mag das <strong>für</strong> ein Feilschen „nd Geschäftemachen gewesen<br />

sein! Der Herr sagt: „ Ih r habt aus dem Tempel Gottes, der<br />

ein Bethaus sein soll, eine Räuberhöhle gemacht".<br />

Darum also steht <strong>die</strong> Geschichte von der Austreibung der Händler<br />

und Wechsler im Lukasevangelium gleich hinter dem W ort über<br />

den Untergang „der Stadt", w aru m muß Ierusalem untergehen?<br />

w e il das gottes<strong>die</strong>nstliche Leben im Tempel dem verderben anheimgefallen<br />

ist. Götzen haben ihren Einzug gehalten in Gottes Haus.<br />

D a sitzt der Krebsschaden, im Herzen des Volkes, in seinem Gottes<strong>die</strong>nst,<br />

im Tempel selbst, da, wo man zu Gott betet. Iesus bestätigt<br />

also durch <strong>die</strong> Austreibung der Händler und Wechsler, was E r eben<br />

in dem W ort über <strong>die</strong> Gründe <strong>für</strong> den Untergang „der S tadt" ausgesprochen<br />

hat. Die Propheten des Alten Testaments haben dasselbe<br />

gesagt, und der Apostel Paulus hat es im Blick auf <strong>die</strong> Heidenvölker<br />

so ausgedrückt: „Dieweil sie wußten, daß ein G ott ist, und haben<br />

Ih n nicht gepriesen als einen Gott noch Ihm gedankt, sondern sind<br />

in ihrem Dichten eitel geworden, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.<br />

Darum hat Gott sie dahingegeben ..." . S ag t nicht auch<br />

der wochenspruch ähnlich? Der innere und äußere verfall eines<br />

Volkes beginnt immer mit dem verfall seines gottes<strong>die</strong>nstlichen Lebens.<br />

w o Gott nicht mehr heilig gehalten wird, schwindet <strong>die</strong> Ehrfurcht,<br />

da löst sich schließlich alle Ordnung auf. Umgekehrt beginnt<br />

<strong>die</strong> innere und äußere Erneuerung eines Volkes damit, daß es Gott<br />

über alle Dinge <strong>für</strong>chtet, Ih n liebt, auf Ih n hofft, zu Ihm betet,<br />

Ihm <strong>die</strong>nt und Seinen Namen heilig hält. Denn alle irdische Ordnung<br />

zwischen den Menschen ruht auf der Anbetung und Heilighaltung<br />

Gottes.<br />

Also sollen w ir nicht klagen, wenn w ir auf Unverständnis, Ablehnung,<br />

Verleumdung oder gar verstockung stoßen, wo immer auch<br />

w ir <strong>die</strong>se W ahrheit verkündigen. Es bleibt darum doch <strong>die</strong> W ahrheit.<br />

w i r sollen uns auch nicht irre machen lassen, wenn man uns<br />

vorwirft, daß w ir unser Volk nicht lieben, weil w ir ihm Gottes<br />

W ort «„verhüllt vor Augen halten, w i r lieben es dann mehr als<br />

alle andern. <strong>Das</strong> wird zu seiner Zeit auch offenbar. Hab' nur Geduld!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!