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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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g. Sonntag nach Trinitatis Sr»<br />

gegenüberschen. Für den Haushalter ist seine Absetzung das „Ende",<br />

<strong>für</strong> den Jünger Jesu das Gericht über <strong>die</strong>se W elt. Als der Haushalter<br />

merkt, daß er entlassen werden soll, bringt er nicht noch möglichst<br />

viel Geld auf <strong>die</strong> Seite — das wäre nicht sehr „klug" gewesen —,<br />

sondern macht sich „Freunde" damit. <strong>Das</strong> sollen <strong>die</strong> Jünger Jesu<br />

auch tun, nicht aus weltlicher Älugheit, sondern als solche, <strong>die</strong>,<br />

wie es der Apostel Paulus sagt, „kaufen, als sollten sie's nicht behalten,<br />

und <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> W elt zunutze machen, als kämen sie damit<br />

doch nicht mehr zu Ende. Denn <strong>die</strong> Scheingestalt <strong>die</strong>ser W elt vergeht".<br />

Tun sie das, dann wird man sie dereinst aufnehmen „in <strong>die</strong><br />

ewigen Hütten". Denn dann werden beim Jüngsten Gericht vor<br />

dem Throne Gottes alle <strong>die</strong> als Zeugen auftreten, denen sie geholfen<br />

haben, und sagen: M ir hat er geliehen, als ich in Not war, mir <strong>die</strong>s<br />

oder das geschenkt, mir eine Rechnung, <strong>die</strong> ich nicht bezahlen konnte,<br />

quittiert zurückgegeben.<br />

Der Herr denkt also bei <strong>die</strong>sem Gleichnis ebenso wie bei allen andern<br />

Gleichnissen nicht aus <strong>die</strong>ser W elt heraus, sondern vom Ende der<br />

W elt her. Menschen, <strong>die</strong> nichts vom Gericht über <strong>die</strong>se W elt oder<br />

ihrem „Ende" wissen, handeln nicht so, wie E r es hier von Seinen<br />

Jüngern verlangt. Sie häufen vielmehr einen Hundertmarkschein auf<br />

den andern, wenn's irgend geht, und halten den Pfennig fest wie mit<br />

Lrallen. <strong>Das</strong> ist aber unklug. Denn nicht das Geld, sondern Gott<br />

regiert <strong>die</strong> W elt. S o verliert das Gleichnis ganz von selbst alles<br />

Anstößige, wenn man's richtig versteht.<br />

E s fällt uns sehr schwer, solchen Glauben zu haben, w i r trennen<br />

uns deshalb ungern von Geld und Gut. Aber w ir sollen bedenken,<br />

was der Herr der Deutung des Gleichnisses hinzufügt. E r sagt:<br />

w e r im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen „treu"; und<br />

wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht. S o<br />

ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer will euch<br />

das w ahrhaftige anvertrauen? Und so ihr mit dem Fremden nicht<br />

treu seid, wer wird euch geben, was unser ist?" w a s meint E r<br />

mit dem „Geringsten", was mit dem „Großen" und den», w as<br />

„unser" (es heißt im griechischen Text „unser", nicht „euer") ist?<br />

Manche verstehen <strong>die</strong>sen Satz so, als hätte der Herr sagen wollen:<br />

„ w e r den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert". <strong>Das</strong> ist<br />

aber eine weltliche Weisheit. I n Wirklichkeit meint Er, daß Geld<br />

und G ut <strong>die</strong> allergeringsten unter den vielen Gaben Gottes

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