Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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U so 4- Woche im Advent 8eicrlich beginnt der Evangelist: „Dies ist das Zeugnis des Iohannes ', und wiederholt betont er: „Johannes bekannte und verhehlte es nicht", w aru m redet der Evangelist so feierlich) w e il er hinweisen will auf die große Glaubensgewißhcit, die diesem Zeugnis des I o ­ hannes innewohnt. Die Frage der Zeitgenossen an Iohannes ist nicht die Frage irgendwelcher Privatleute; sie erfolgt durch die priestcrschaft. Iohannes nimmt in seiner Antwort die unausgesprochene Hauptfrage vorweg: Christus bin ich nicht! Also dann bist du Llias, von dem man sagt, daß er kurz vor der Ankunft des Messias wiederkommen werde? Oder wenn nicht der, so doch der große Prophet, der das Volk vorbereiten soll, damit es durch die Ankunft des Messias nicht überrascht w ird? Also erwarteten sie von Iohannes aufgrund seiner predigt etwas Großes. Aber der Täufer will nichts aus sich selber sein. Als sie ihn drängen, antwortet er: Auf mich kommt es nicht an. Ich habe keinen großen Namen. Ich bin jene namenlose Stimme in der wüste, welche ruft: Bereitet dem Herrn den w eg ! Icsasas hat von ihr geredet. S o bescheiden war dieser Vorläufer Christi. S o bescheiden sind alle echten Zeugen und Sendboten des Herrn! Die Pharisäer sind mit der Antwort des Täufers nicht zufrieden. Sie forschen weiter: w oher nimmst du denn das Recht, uns zur Buße und zum Bekenntnis unserer Sünden aufzurufen? w a s ermächtigt dich zu taufen? Da meldet sich in aller Bescheidenheit die große Glaubcnsgewißheit des Iohannes. Ich taufe nur mit Wasser; aber es ist schon ein anderer da, der wird euch mit dem Heiligen Geiste taufen. Im vergleich zu Ihm bin ich nichts, nicht einmal wert, Ihm Lncchtsdienste zu tun; von Ihm stammt alle meine Vollmacht. Denn ich taufe mit W a sser, weil L r kommen wird, euch mit dem H eiligen Geist und m it F e u e r zu taufen. Der Unterschied zwischen der Taufe des Iohannes und der christlichen Taufe besteht darin, daß die erstere Reinigungs-, die letztere aber w ie - dergcburtstaufe ist (vgl. Apg. ,, s; Matth. 3, )p . Die Reinigungstaufe ist ein S in n b ild der Buße; in ihr werden die vergangenen Sünden abgewaschcn. Die Wiedergeburtstaufe aber ist ein S a k ra m e n t, das zugleich mit der Vergebung der Sünden auch die Rraft zum neuen Leben schenkt. Denn durch sie wird der Mensch in die Gem einde Ie su C hristi aufgenommen, auf der Gottes H eilig er G eist ruht. Line solche Gemeinde gab es zur Zeit Iohannes des

4. Sonntag im Advent Täufers noch nicht (vgl. Ioh. 3, s; Räm. 6, 3—6; Gal. 3, L7; Lol. r, ;r). Deshalb heißt Iohannes der T äu fer, Christus aber der E r ­ löser, und deshalb sagt Iohannes von seiner Taufe, daß sie noch nicht das Letzte sei. E r unterscheidet Taufe mit W asser und Taufe mit dem H eiligen G eist. Iohannes gibt uns ein Vorbild, wie sich wahre Bescheidenheit mit göttlicher Glaubcnsgcwißheit verbindet. Die Iüngcr Christi sind das, was sie sind, nicht aus sich selbst, sondern durch Christus. Alle Gewißheit unseres Glaubens kommt von Christus und hat nichts zu tun mit vorgetäuschter menschlicher Sclbstsichcrheit. S o beruht auch alle Stärke der Lirchc nicht auf der äußeren Macht ihrer Glieder und Diener, nicht auf deren Klugheit oder der Festigkeit ihrer äußeren Organisation, sondern auf der unsichtbaren Gegenwart ihres Herrn, w ie der Täufer auf Christus hinweist, so weisen alle echten Apostel und Prediger der Lirchc auf Christus zurück. Ie lebendiger der Glaube an die ewige Herrlichkeit Christi, um so geringer der Sclbstruhm, und umgekehrt, je größer der Selbstruhm, umso ferner ist man der Herrlichkeit Christi. D ie Epistel 4. Freuet euch in dem Herrn allewege! und Flehen mit Danksagung vor Gott Und «dermal sage ich: Freuet euch! kund werden. s. Eure Lindigkeit lasset kund sein allen 7. Und der Friede Gottes, welcher Menschen! Der Herr ist nahe! höher ist denn alle Vernunft, bewahre 5. Sorget nichts! sondern in allen eure Herzen und Sinne in Christo Dingen lasset eure Bitten im Gebet Jesu! Phil. 4, 4 7 Alles w arten und Hoffen der Menschenherzen findet seine Erfüllung in Christus, von Ihm fällt ein Glanz auf unser Leben, der da leuchtet in den stillen Tugenden unzerstörbarer Freude, von Herzen kommender Gütigkeit und unbekümmerter Glaubensgewißheit. Die stete Bereitschaft zum Dank, zu Gebet und Fürbitte fließt aus der sicheren Geborgenheit des Herzens, das in Frieden mit Gott lebt. Diesen Frieden kann die W elt nicht geben, sie kann ihn weder mit Geld erkaufen, noch durch Vernunft erringen. S o leuchtet aus den W orten des Apostels die frohe Botschaft des Evangeliums in unsere Herzen, in unser Haus und Heim, in die W elt, die uns umgibt, in unsere Gemeinden und in unser Volk. Ein Herz, das Christus liebt, strahlt allezeit Frieden aus, es ist bereit zum Frieden mit jedermann, es sucht und bewahrt

4. Sonntag im Advent<br />

Täufers noch nicht (vgl. Ioh. 3, s; Räm. 6, 3—6; Gal. 3, L7; Lol.<br />

r, ;r). Deshalb heißt Iohannes der T äu fer, Christus aber der E r ­<br />

löser, und deshalb sagt Iohannes von seiner Taufe, daß sie noch<br />

nicht das Letzte sei. E r unterscheidet Taufe mit W asser und Taufe mit<br />

dem H eiligen G eist.<br />

Iohannes gibt uns ein Vorbild, wie sich wahre Bescheidenheit mit<br />

göttlicher Glaubcnsgcwißheit verbindet. Die Iüngcr Christi sind das,<br />

was sie sind, nicht aus sich selbst, sondern durch Christus. Alle Gewißheit<br />

unseres Glaubens kommt von Christus und hat nichts zu tun mit<br />

vorgetäuschter menschlicher Sclbstsichcrheit. S o beruht auch alle<br />

Stärke der Lirchc nicht auf der äußeren Macht ihrer Glieder und Diener,<br />

nicht auf deren Klugheit oder der Festigkeit ihrer äußeren Organisation,<br />

sondern auf der unsichtbaren Gegenwart ihres Herrn, w ie der<br />

Täufer auf Christus hinweist, so weisen alle echten Apostel und Prediger<br />

der Lirchc auf Christus zurück.<br />

Ie lebendiger der Glaube an <strong>die</strong> ewige Herrlichkeit Christi, um so geringer<br />

der Sclbstruhm, und umgekehrt, je größer der Selbstruhm,<br />

umso ferner ist man der Herrlichkeit Christi.<br />

D ie Epistel<br />

4. Freuet euch in dem Herrn allewege! und Flehen mit Danksagung vor Gott<br />

Und «dermal sage ich: Freuet euch! kund werden.<br />

s. Eure Lindigkeit lasset kund sein allen 7. Und der Friede Gottes, welcher<br />

Menschen! Der Herr ist nahe! höher ist denn alle Vernunft, bewahre<br />

5. Sorget nichts! sondern in allen eure Herzen und Sinne in Christo<br />

Dingen lasset eure Bitten im Gebet Jesu! Phil. 4, 4 7<br />

Alles w arten und Hoffen der Menschenherzen findet seine Erfüllung<br />

in Christus, von Ihm fällt ein Glanz auf unser Leben, der da leuchtet<br />

in den stillen Tugenden unzerstörbarer Freude, von Herzen kommender<br />

Gütigkeit und unbekümmerter Glaubensgewißheit. Die stete Bereitschaft<br />

zum Dank, zu Gebet und Fürbitte fließt aus der sicheren Geborgenheit<br />

des Herzens, das in Frieden mit Gott lebt. Diesen Frieden kann<br />

<strong>die</strong> W elt nicht geben, sie kann ihn weder mit Geld erkaufen, noch<br />

durch Vernunft erringen. S o leuchtet aus den W orten des Apostels<br />

<strong>die</strong> frohe Botschaft des Evangeliums in unsere Herzen, in unser<br />

Haus und Heim, in <strong>die</strong> W elt, <strong>die</strong> uns umgibt, in unsere <strong>Gemeinde</strong>n<br />

und in unser Volk. Ein Herz, das Christus liebt, strahlt allezeit Frieden<br />

aus, es ist bereit zum Frieden mit jedermann, es sucht und bewahrt

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