Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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VIoche des 7. Sonntags nach Trinitatis
Vatern und Müttern, die Iesus Christus selber als den Herrn über ihr
eigenes Leben anerkannt haben und sich zu Ihm immer erneut durch Wort
und Wandel bekennen. Christliches Elternamt hat seine vornehmste Aufgabe
darin, die Rinder in Gottesfurcht aufzuerziehen, sie christlich denken, christlich
urteilen, christlich handeln, christlich beten und arbeiten zu lehren und den
Glauben an Christus allezeit wach zu halten. Ein Fehltritt der Eltern, «ine
festgewurzelte Sünde bei Vater oder Mutter oder auch nur ein ungenützter
Augenblick, eine übersehene Gelegenheit — sie können ein Lind für seine Lebenszeit
verwirren und vergiften und im Glauben hemmen, wie umgekehrt
ein rechtes Wort gottesfürchtiger Eltern zur rechten Zeit den Lindern reichen
Segen für Zeit und Ewigkeit erschließen kann. Das christliche Elternamt
hat den Auftrag, die Linder, die Gott verliehen, besser gesagt, g e liehen hat,
Ih m wiederum zuzuführen.
Die Fülle und Herrlichkeit des Herrn Christus entfaltet sich auch hier auf
der Erde nur in Seiner Gemeinde, und nur in der Gemeinschaft kann
sich christliches Leben überhaupt auswirken. „Gemeinde" ist da, wo zwei oder
drei in Iesu Namen Gemeinschaft pflegen, ist da, wo einzelne sich betend
und singend in die „Rirche" eingliedern. Da sind dann nicht nur die Lebenden
beisammen, sondern es gesellen sich alle diejenigen dazu, die uns vorangegangen
sind mit dem Zeichen des Glaubens und nach Gottes Rat „die
Leone des Lebens" (ivsfbg. r, 10) davongetragen haben. Aus aller derer
Herzen leuchtet die Liebe und die Wahrheit des Heilandes in strahlendem
Glänze! Deswegen werden.christliche Eltern ihren Dienst immer zugleich
darin sehen, ihr« Linder einzuführen in Leben und Glauben der christlichen
Gemeinde. Sie werden ihnen künden lassen die neuschaffende Macht, die
Christus an „Lhristen" und Heiden ausübt, und ihnen helfen, die predigt
und Gottes Wort zu hören und zu lernen. Sie werden ihnen helfen beim
Beten, werden helfen, das Sakrament der Taufe im Glauben zu ergreifen.
Welch reich« Ansätze für eine christliche Unterweisung und Erziehung bietet da
gerade die eigene Taufe des Lindes!
Die christliche Belehrung kann nicht früh genug einsetzen. Sie beginnt,
wenn das Lindlein noch zu den Füßen der Mutter sitzt. Es muß die
Botschaft vom Heiland zuerst wie immer wieder durch der lieben Mutter
Mund vernehmen! wenn die Mutter ihm die Bilder des Linderfreundes
und später auch des Lreuzesträgers und des Auferstandenen zeigt und deutet,
so gehören diese Stunden zu den entscheidendsten des Lebens. Hier nimmt
das Lind mit der ganzen Inbrunst des Glaubens auf, was ihm von Christus
verkündet wird. w a s «in Lind in jenen Jahren von seiner Mutter lernte,
das vergißt es nicht, w as hier versäumt wurde, wird niemals nachgeholt.
Die christlich« Gebetserziehung setzt ebenso früh ein, vielleicht noch
früher, als die christliche Unterweisung. Sie nimmt ihren Anfang in der
elterlichen Gcbctsübung überhaupt. Es gibt fromme Litern, die «in gemein­