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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Eltern- und Patenamt<br />

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Eltern- und patenam t<br />

z. Luther sagt in seinem Großen Ratechismus zum 4. Gebot: „Diesem vaterund<br />

Mutterstand hat Gott den preis gegeben, vor allen Ständen, <strong>die</strong> unter<br />

ihm sind . . . also, daß Er Vater und Mutter scheidet und auszeichnet vor<br />

allen anderen Personen auf Erden und neben Sich setzt".<br />

Gerade von Luther dürfen wir es lernen, <strong>die</strong> Dinge und Gaben des natürlichen<br />

Lebens als Geschenk Gottes zu sehen und sie hinzunehmen im Lichte<br />

des z. Artikels unseres Glaubensbekenntnisses. Wann erkennen es Lhristen<br />

besser und tiefer: „Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat samt allen<br />

Lreaturen..." als dann, wenn sie als Eltern ein Lindlein in den Armen<br />

halten dürfen! Da fühlen sie sich und ihr Elternamt hineingestellt in <strong>die</strong> große<br />

Schöpfung Gottes. Der Glaubende erkennt beides: daß er Geschöpf und zugleich<br />

Werkzeug Gottes ist, durch das Gott Seine Schöpfung weiterführt.<br />

<strong>Das</strong> Elternamt ist Gäbe und Aufgabe zugleich,<br />

vielfach wird beim Ausblick in <strong>die</strong> Zukunft des Rindes <strong>die</strong> natürliche Seite<br />

des Lebens stark gewcrtet und betont. <strong>Das</strong> hat freilich sein volles Recht. Aber<br />

Lhristen wissen um den Zusammenhang der äußeren und inneren Seite des<br />

Lebens. Sie wissen, daß nur aus innerlich gesunden Familien ein gesundes<br />

Volk erwächst. Da aber können sie ihre Augen vor den Wirklichkeiten des<br />

Lebens nicht verschließen. Gerade auch im Familienkreis rrcho neben allem<br />

Segen <strong>die</strong> andere Seite des Lebens am ehesten gesehen, w ir können an der<br />

Tatsache nicht vorbeigehen, daß das Verhältnis des Menschen zu Gott durch<br />

<strong>die</strong> Sünde von Grund aus gestört ist! welche Eltern hätten das<br />

nicht schon an sich selber schmerzlich empfunden! Nun gar, wo ihr Amt<br />

ihnen <strong>die</strong> Aufgabe stellt, Erzieher und Vorbild zu sein! w ie froh und dankbar<br />

sind Eltern, wenn sie bei ihrem Linde hohe Begabungen und Zähigkeiten<br />

der vorfahren, wertvolles Erbgut sich durchsetzen sehen. Aber immer<br />

wieder mischt sich in <strong>die</strong>se Freude bitterer Schmerz darüber, daß neben dem<br />

wertvollen Erbgut das Böse steht. Die „Sünden der Väter", vielleicht <strong>die</strong><br />

eigenen, stehen im Linde vor uns auf und klagen uns an. Wie erschüttert und<br />

ratlos stehen Vater und Mutter vor der ersten Lüge ihres Lindes!<br />

Gottes Wort stellt uns vor das Leben, wie es wirklich ist. <strong>Das</strong> Menschenleben<br />

in seiner Gottfcrne und Sündhaftigkeit läßt uns Ausschau halten nach<br />

dem Einzigen, der das Gottesebenbild trug, der <strong>die</strong> Macht der<br />

Sünde zerbrach und uns <strong>die</strong> Möglichkeit eines neuen Lebens gegeben hat.<br />

Die Last der Verantwortung läßt christliche Eltern auf Lhristus schauen, d e n<br />

Erzieher über alle Erzieher, <strong>die</strong> feste Brücke, ja „den weg" (Ioh. ?4, ö), der<br />

uns davor bewahrt, im Sumpf des Lebens zu versinken.<br />

<strong>Das</strong> christliche Elternamt bekommt erst dann seinen letzten Sinn, wenn es<br />

dem Befehl Lhristi gehorsam ist: „Lasset <strong>die</strong> Lindlein zu Mir kommen<br />

und wehret ihnen nicht" (Match, ig, 14). <strong>Das</strong> kann nur sein bei solchen

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