Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Stz4
Woche des 7. Sonntags nach Trinitatis
Siebenter Sonntag nach Trinitatis
Begebet eure Glieder zum Dienst der Gerechtigkeit, daß sie heilig
werden.
Römer b, zg
Au der Zeit, da viel Volks da war
und hatten nichts zu essen, rief Iesus
Seine Iünger zu Sich und sprach zu
ihnen:
r. Mich jammert des Volks; denn sie
haben nun drei Tag« bei Mir beharret
und haben nichts zu essen;
s. und wenn Ich sie ungegessen von
Mir heim ließe gehen, würden sie auf
dem Wege verschmachten; denn etliche
sind von ferne kommen.
4. Seine Iünger antworteten Ihm:
woher nehmen wir Brot hie in der
wüste, daß wir sie sättigen?
5. Und Er fragte sie: Wie viel habt
ihr Brote? Sie sprachen: Sieben.
D a s E v a n g e l i u m
S. Und Er gebot dem Volk, daß sie
sich auf die Erd« lagerten. Und Er
nahm die sieben Brote und dankte und
brach sie und gab sie Seinen Iüngern,
daß sie dieselbigcn vorlegten; und sie
legten dem Volk vor.
7. Und hatten «in wenig Fischlein;
und Lr dankte und hieß dieselbigcn
auch vortragen.
s. Sie aßen aber und wurden satt
und huben die übrigen Brocken auf,
sieben Rörb«.
g. Und ihrer waren bei viertausend,
die da gegessen hatten; und Er ließ
sie von Sich. Mark. r, z—g
Die wüste, von der im Text geredet wird, ist eine öde Steinwüste.
Da ist kein Baum und kein Strauch; die Sonne brennt darauf den
ganzen Tag, und ein glühender w in d weht oftmals über sie her.
I n diese w üste sind viertausend Menschen Iesus nachgefolgt, um
Sein W ort zu hören. Drei Tage lang haben sie nichts Richtiges zu
essen gehabt. M an hätte sich denken können, daß sie gemurrt hätten,
so wie seinerzeit die Rinder Israel murrten, als Moses sie durch die
Wüste führte. Aber sie haben über dem W orte Iesu alles andere
vergessen. S o groß ist ihr Verlangen nach der Heilsbotschaft vom
Reiche Gottes.
Da ist es Iesus selbst, der daran denkt, -aß sie auch etwas zu essen
haben müssen. E r will sie nicht ungegessen heimschicken, damit nicht
unterwegs einer vor Hunger liegen bleibt und es nachher heißt:
E r hat wohl für unsere Seele gesorgt, aber nicht für unseren Leib.
Also fängt E r Selber an, zu Seinen Iüngern davon zu reden.
Aber die Iünger sehen nicht, wie man da helfen soll. Sie sagen:
„w oher nehmen w ir B rot hier in der w üste, daß w ir sie sättigen?"