Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Woche des S. Sonntags nach Trinitatis 5g,
D onnerstag nach dem b. S o n n ta g nach T rinitatis
4r. Und Er hat uns geboten, zu piedigen
dem Volk und zu zeuge», daß Er
ist verordnet von Gott ein Richter
der Lebendigen und der Toten.
43. Von Diesem zeugen alle Propheten,
daß durch Seinen Namen alle,
die an Ihn glauben, Vergebung der
Sünden «mpfahen sollen.
44. Da Petrus noch diese Worte redete,
fiel der Heilige Geist auf alle,
die dem Wort zuhoreten.
45. Und die Gläubigen aus der Beschneiüung,
die mit Petrus kommen
waren, entsetzten sich, daß auch auf
die Heiden die Gabe des Heiligen
Geistes ausgegossen ward;
4b. denn sie höreten, daß sie mit Zungen
redeten und Gott hoch priesen.
Da antwortet« Petrus:
47. Mag auch jemand das Wasser
wehren, daß diese nicht getauft werden,
die den Heiligen Geist empfangen
haben gleichwie auch wir)
44. Und befahl, sie zu taufen in dem
Namen des Herrn.
Ap. Gcsch. ?0, 4r—4 ! a
Die christliche Äirche ruht auf den großen Taten Gottes, die sie
in ihren hohen Asten feiert. Zum Schauplatz dieser Taten hat Gott
ein bestimmtes Volk erwählt, nicht weil es so besonders vortrefflich
war, sondern weil E r es so wollte. Er ist der Herr, der Sich keine
Vorschriften machen läßt. Aber schon das Alte Testament bezeugte,
-aß das in diesem Volke bereitete Heil Gottes für Angehörige
aller Völker bestimmt ist. S o mußte die Gemeinde Jesu, die
ihren w e g innerhalb Israels antrat, es lernen, in die w eite zu
gehen. Den ersten Schritt auf diesem Wege schildert das -0. Äapitel
der Apostelgeschichte, dessen Schluß die heutige Lesung bildet,
w i r spüren, wie schwer der Gemeinde dieser erste Schritt wurde,
daß er nicht Ergebnis menschlichen planens war. Gott Selbst handelt,
zuerst vorbereitend durch die Geschichten, die Petrus und Äornelius
erlebten, dann unter der predigt des Petrus durch die Geistmitteilung
an die Hörer, die an der Art ihres Lobprcises Gottes erkennbar
wurde. S o kann Petrus mit gutem Gewissen diese Heiden
taufen lassen auf den Namen des Herrn, der zur Aufnahme in der
Gemeinde Seiner Erlösten die Heilige Taufe befohlen hat. — Auf
dem Wege, der hier beschritten ward, gab es noch manche Schwierigkeiten
zu überwinden. Aber im Verlauf von 40 Jahren w ar die Lösung
der Christengemeinde von der jüdischen Gemeinde vollzogen,
ohne daß doch das gegebene Gotteserbe preisgegeben wurde. S o
konnte auch zu uns Deutschen das Evangelium kommen, das uns
unserem gottgegebenen Volkstum nicht entfremdet!
Die ander« Lesung: Markus jd, -4—-r