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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des b. Sonntags nach Trinitatis<br />

also anredet: „Ich taufe dich in dem Namen des Vaters und des<br />

Sohnes und des Heiligen Geistes". Der Herr selber ist dann in<br />

unserer Mitte, wir hören Seine Stimme. Denn Christus sagt: „Wer euch<br />

hört, der hört Mich" (Luk. io, ib>. In solcher Stunde dürfen wir glauben:<br />

„Gewiß ist der Herr an <strong>die</strong>sem L>rt — hier ist <strong>die</strong> Pforte des Himmels",<br />

vom Augenblick der Tauf« an bleibt der Himmel über uns aufgetan. Der<br />

Ruf der Taufstund« geht bald leiser, bald lauter mit uns durch unser ganzes<br />

Leben. Wenn Luther dunkle Schwermut überfiel, tröstete er sich mit der<br />

Gewißheit: Der dich bei deinem Namen rief: Du, Martine, hat in der Taufe<br />

einen Bund mit dir gemacht — Er verläßt dich nicht, Er spricht:<br />

Fürchte dich nicht,<br />

denn Ich habe dich erlöset,<br />

Ich habe dich bei deinem Namen gerufen — du bist Mein!<br />

Icsaias 43, z<br />

w a s gibt Gott in der Taufe? — Er gibt uns <strong>die</strong> beiden großen<br />

Gaben Seiner Gnade: Vergebung der Sünden und Heiligen<br />

Geist.<br />

<strong>Das</strong> gibt Er Uns „in, mit und unter dem Wässer", sobald Sein Wort erklingt,<br />

und wenn das gläubige Her; solche Gaben in Ehrfurcht annimmt.<br />

<strong>Das</strong> Wasser ist nicht nur «in Zeichen der Reinigung. Die Taufe Iohannis<br />

des Täufers bedeutete zwar mehr als <strong>die</strong> äußerlichen Waschungen seiner Zeit,<br />

sie war «in« Taufe zur Buße. Die christliche Taufe dagegen ist eine Taufe der<br />

Wiedergeburt. Luther sagt im Linnen Latechismus: „Es (das Untertauchen<br />

im Wasser) bedeutet, daß der alte Adam zn uns durch tägliche Reue<br />

und Buße soll ersäufet werden und sterben mit allen Sünden und bösen<br />

Lüsten; und wiederum täglich herauskommen und auferstehen «in neuer Mensch,<br />

der in Gerechtigkeit und Reinigkeit vor Gott ewiglich lebe". E s geht um<br />

Sterben und Auferstehen. Iesus ließ Sich taufen, um Sich dadurch<br />

in Gemeinschaft mit allen anderen Menschen unter das Gesetz des Todes zu<br />

stellen. Denn der Tod ist der Sünde Sold. Er hat Sein Leiden und Sterben<br />

Selbst mit Seiner Taufe verglichen (Luk. lr, so). Auch „wir sind samt<br />

Christus durch <strong>die</strong> Tauf« begraben in den Tod, auf daß, gleichwie Christus<br />

ist von den Toten auferwecket durch <strong>die</strong> Herrlichkeit des Vaters, also sollen<br />

auch wir in einem neuen Leben wandeln" (Röm. b, 4). Damit wird über<br />

unser« menschliche Art, wie wir sie von unserer Geburt her an uns tragen,<br />

ein sehr hartes Urteil gefällt: sie ist des Todes wert und muß sterben! Und<br />

zugleich wird uns «in ganz neuer Anfang gesetzt: wir werden in das neue<br />

Leben Christi hineingetaucht. <strong>Das</strong> neue Leben wirkt in uns Gottes Heiliger<br />

Geist. „Ich will Meinen Geist auf deinen Samen gießen und Meinen Segen<br />

auf deine Nachkommen" (Ies. 44, 3). S o heilt uns der Herr durch <strong>die</strong> Taufe<br />

von der Sünde, <strong>die</strong> uns von allen Seiten umgibt und in uns ist. Indem wir

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