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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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_______________Woche des 4. Sonntags nach Trinitatis<br />

Ein stark hervortretendes Merkmal des „natürlichen", h. des nicht<br />

von Gott beherrschten Menschen ist das Richten über andere. Diese<br />

Sünde haftet unendlich vielen an bis zum Tode. Sie entspringt einer<br />

falschen Sicherheit vor Gott; denn der Richtende vergißt, daß er ja<br />

auch seine Hehler -je Gott wohl bekannt sind; oder sie ist der<br />

törichten Meinung, durch das Richten <strong>die</strong> eigenen Schwächen vor<br />

Gott und Menschen verbergen und sich als Vorkämpfer des Guten<br />

ausweisen zu können. Aber der Apostel sagt: w o rin du einen andern<br />

richtest, verdammst du dich selbst.<br />

Nicht derjenige richtet, der Gutes gut und Böses böse nennt, der<br />

aus der heillosen vermengung zwischen Gutem und Bösem <strong>die</strong> klare<br />

Grenzlinie zwischen Wahrheit und Lüge zieht. <strong>Das</strong> heißt: Sich im<br />

Gehorsam zu Gottes W ort bekennen. Richten aber heißt: Über den<br />

W ert des Nächsten reden, wie es nur Gott zusteht, w e r richtet,<br />

mißt mit zweierlei Maß. L r rechnet damit, -aß Gott an ihn den<br />

Maßstab der Güte anlegt, während er an den Bruder den M aßstab<br />

der Unbarmherzigkeit anlegt. S o stehen wir, indem w ir richten,<br />

zum andern wie der Schalksknecht zu seinem Mitknecht. Uns selber<br />

ist große Barmherzigkeit widerfahren, w ir selber üben große Unbarmherzigkeit!<br />

Und doch gehen w ir alle dem Gericht entgegen. Gottes Gericht<br />

wird jeden nach seinen eigenen Werken richten. L r wird<br />

das ewige Leben geben denen, <strong>die</strong> Ih n <strong>für</strong>chten und lieben, <strong>die</strong> ewige<br />

Verdammnis aber allen, <strong>die</strong> Seine Güte und Sein Gericht verachten.<br />

B is zu dem Tage Seines Gerichts aber ist — Heilszeit, gleichviel,<br />

ob uns Gottes Verzeihung oder unsere Sünde gepredigt wird.<br />

Die andere Lesung: Matthäus s, 43—4;

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