Das Kirchenbuch für die Gemeinde

530 Woche des 4. Sonntags nach T rinitatis
vierter Sonntag nach Trinitatis
E i n e r t r a g e d e s a n d e r n L a s t , s o w e r d e t ih r d a s G e s e tz C h r is ti
e r f ü lle n .
Galater S, r
D a s E v a n g e l i u m
3b. Darum seid barmherzig, wie auch
euer Vater barmherzig ist.
37. Richtet nicht, so werdet ihr auch
nicht gerichtet, verdammt nicht, so
werdet ihr nicht verdammt, vergebet,
so wird euch vergeben.
3«. Gebt, so wird euch gegeben. Ein
voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig
Maß wird man in euren Schoß geben;
denn eben mit dem Maß, da ihr
mit messet, wird man euch wieder
messen.
3g. Und Lr sagte ihnen «in Gleichnis:
Mag auch «in Blinder einem Blinden
den w eg weisen) werden sie nicht
all« beide in die Grube fallen)
40. Der Jünger ist nicht über seinen
Meister; wenn der Jünger ist wie sein
Meister, so ist er vollkommen.
4j. w a s siehest du aber einen Splitter
in deines Bruders Allste, und des
Balkens in deinem Auge wirst du nicht
gewahr)
4r. Oder wie kannst du sagen zu deinem
Bruder: Halt stille, Bruder, ich
will den Splitter aus deinem Aug«
ziehen, — und du siehest selbst nicht
den Balken in deinem Aug«) Du
Heuchler, zeuch zuvor den Balken aus
deinem Auge und besiehe dann, daß
du den Splitter aus deines Bruders
Auge ziehest! Luk. S, 3b—4a
N ic h t rich ten , n ich t v e r u r te ile n , im m e r w ie d e r v e r g e b e n , schenken,
o h n e D a n k z u e r w a r t e n , — w e r kann d a s ) D a r u m s a g e n e in ig e ,
d ie Forderungen J e s u seien u n e r fü llb a r , auch d ie L h r iste n k ö n n ten
n ich t d a n ach leb en . U n d a u ß e r d e m : w o l l t e m a n sie v e r w ir k lic h e n ,
d a n n m ü ß te m a n ja R e c h t u n d R e c h tsp r e c h u n g a b sc h a ffen , d en U n t e r ­
schied z w isc h e n M e in u n d D e in g a n z b eiseite s te lle n , a u f jed en , a u ch
den b e rech tig ten T a d e l v erzic h te n u s w . D e s h a lb kann m a n m a n c h m a l
a u s d em M u n d e der G e g n e r d e s christlichen G la u b e n s u n d d er L ir c h e
b e id es n e b e n e in a n d e r h ö r e n . S i e erklären d ie F o r d e r u n g e n I e s u fü r
ü b ertrieb en u n d k la g e n g le ic h z e itig d ie L h r iste n a n , w e i l sie n ich t nach
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k ü m m ert m a n sich n ich t.
N u n sin d in d iesen u n d ä h n lic h e n E in w ä n d e n z w e i F r a g e n d u r c h -
e i n a n d er g e m e n g t , d ie g e n a u a u s e i n a n d e r g e h a lte n w e r d e n m ü s ­
sen . D ie ein e f r a g t , o b e s m ö g lic h ist, d ie g a n z e W e l t im S i n n e der
sittlic h e n F o r d e r u n g e n u m z u g e sta lte n , die I e s u s in der B e r g p r e d ig t