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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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srb<br />

Woche des r. Sonntags nach Trinitatis<br />

Geh' aus auf <strong>die</strong> Landstraßen und an <strong>die</strong> Zäune und nötige sie, hereinzukommen,<br />

auf daß mein Haus voll werde". „Landstraßen und<br />

Zäune", was meint er damit) Und sogar genötigt, nicht bloß<br />

eingeladen sollen <strong>die</strong> Leute werden, <strong>die</strong> von da kommen) „Denn Ich<br />

sage euch, daß der Männer keiner, <strong>die</strong> geladen waren, Mein Abendmahl<br />

schmecken wird". Nun ist es heraus! „Mein" Abendmahl, sagt<br />

Er. Also stellt E r Sich Selbst auf Gottes Seite, w ir , <strong>die</strong> frommen<br />

Pharisäer, sollen <strong>die</strong> sein, <strong>die</strong> Gottes Einladung ablehnen. Arme,<br />

Lrüppel, Lahme und Blinde wie jenen wassersüchtigen will E r berufen;<br />

nicht genug damit, selbst auf <strong>die</strong> Straßen und Zäune will E r<br />

schicken, um sogar <strong>die</strong> Heiden heranzuholen!<br />

S o hat der Herr auf den scheinbar so gläubigen und frommen Ausruf<br />

jenes Pharisäers geantwortet, welcher sagte: „Heil dem, der das<br />

B rot ißt im Reiche Gottes!" E r hatte sich wohl nicht viel dabei<br />

gedacht. Es w ar so eine Redensart gewesen, wie sie fromme Leute<br />

oftmals machen. Nun hat er aber genug, um darüber nachzudenken,<br />

und alle seine Freunde und Gesinnungsgenossen mit ihm.<br />

Zweierlei magst du aus <strong>die</strong>ser Geschichte lernen. E s geschieht manchmal<br />

auch uns, daß w ir zu einer solchen vornehmen Gesellschaft eingeladen<br />

werden. Ablehnen kann man nicht (das hat -er Herr auch<br />

nicht getan); aber man fühlt sich leise bedrückt. Denn eigentlich gehört<br />

man da nicht hin; man sieht auch vieles, was nicht richtig ist.<br />

Aber man w agt nichts zu sagen, weil man befangen ist. Die Leute<br />

sind so vornehm und wissen ihre W orte so gut zu setzen. Nun sieh,<br />

wie der Herr so gar nicht befangen w ar und wie E r Seine W orte<br />

besser zu setzen wußte als alle anderen, w enn dir also dergleichen<br />

geschieht, dann sprich, bevor du gehst, ein kurzes Gebet und sage so:<br />

Ach, Herr, gib Du mir <strong>die</strong> rechten W orte in den Mund! Auch <strong>die</strong><br />

vornehmen Leute bedürfen Deines Heils. Amen! Danach geh' getrost,<br />

wohin du gerufen wirst.<br />

wichtiger als <strong>die</strong>s ist das andere. Sieh' zu, daß du dich der Botschaft<br />

und den Boten Gottes gegenüber nicht genau so benimmst wie jene<br />

frommen Pharisäer. Sie hatten soviel über Gott und Gottes Reich<br />

geredet, daß sie Ih n nicht erkannten, als E r in Gestalt Seines Sohnes<br />

zu ihnen kam. Und wie geht's in der L irch e zu) Als Luther kam,<br />

sagten <strong>die</strong> berühmten Theologen und Lirchenpolitiker seiner Zeit:<br />

w a s will <strong>die</strong>ser Augustinermönch) — w i r brauchten keine G laubensspaltung<br />

zu haben, wenn sie in ihm einen Boten Gottes er­

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