Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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__________ W oche d es ). Sonntags nach Trinitatis
B. auch Mark. -S, is; Luk. 10, zö; Lph. 4, 14; Joh. ro, r i ; Ap.-
Gesch. 1, z. Allein in der Erfüllung dieses Auftrages, des Dienstes am Wort,
hat die Lirche ihr Leben.
3. In dieser Welt, wie sie nun einmal ist: eine Welt ichhafter Menschen, kann
die Lirche Christi diesen ihren Auftrag nur ausrichten in der Form fester Ordnungen,
die sie selber — nicht nach menschlicher Willkür, sondern in der
Verantwortung vor dem Herrn der Lirche, Jesus Christus, — sich gibt. Denn
wenn sich jedes ihrer Glieder willkürlich berufen fühlte, den Dienst, den die
Lirche im Ganzen hat, nach seinem eigenen Gutdünken selbst auszuführen, so
hätten wir sehr schnell ein allgemeines Durcheinander und eine völlige Auflösung
vor uns. Als sich in der korinthischen Gemeinde auch nur etwas von
dieser Eigenmächtigkeit einzelner zeigte (vgl. !. Ror. 1!—14), mußte Paulus
scharf eingreifen. „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung", mußte er schreiben
(>4, 33). wenn dir verschiedenen Gaben, die der Heilige Geist gibt (14, rd),
zum gemeinsame» Nutzen (zr, 7) und zur wechselseitigen Besserung (10, r3)
dienen sollen, so müssen sie sich zusammcnordncn und ineinanderfügen wie die
verschiedenen Glieder an einem Leib ()r, ;r ff.). Die Ordnung in der Lirche
schafft ganz gewiß nicht die Gaben des Geistes (auch diesen Irrtum haben
manche in der Lirche gehabt!), vielmehr müssen die Gaben das erste sein, und
die Ordnungen, die wir Menschen machen, müssen sich nach ihnen richten.
Darum wird eine wache Lirche, wenn Gottes Gerichte sie treffen, willig und
gehorsam nach den Weisungen fragen, die Gott ihr unter ihren geschichtlichen
Widerfahrnissen durch Sein Wort geben will, und auch bereit sein, ihre äußeren
Ordnungen, die ja nicht heilig und unantastbar sind, nach bester Erkenntnis
umzuformen. Entscheidend bleibt, daß sie für jede Zeit das brauchbare irdene
Gefäß sind, in denen der köstliche Schatz des göttlichen Wortes allen hungrigen
und durstigen Seelen recht dargereicht werden kann.
4. Das geistlich« Amt, das der Lirche aufgetragen ist, hat auch in unseren
verfaßten evangelisch-lutherischen Lirchen seine bestimmten Ordnungen und
Formen gefunden, in denen das Evangelium gepredigt (Mark. zb, is), die
Sündenvergebung zugesprochen (Match, -ö, lg und ir, i§) und die Sakrament«
verwaltet werden (Match, rs, ig; 1. Lor. 1l, r3 ff.). Ob nämlich die
Pfarrer predigen, taufen, Beichte oder Abendmahl halten und Seelsorge treiben
oder die Volksmissionare als Evangelisten arbeiten oder die Heidenmissionare
in die Fremde ziehen, ob die Bischöfe und Rirchenräte die Lirche nach
Gottes Wort leiten oder die Lirchcnältesten und Lirchenvertrcter für die Ordnung
im Gemeindeleben sorgen, ob die Lehrer die Linder im Evangelium
unterweisen oder die Pfarrer Lonfirmandenunterricht halten oder die Helfer
im Lindergottesdienft den Lleinen den Heiland vor die Augen malen oder
die Jugendarbeiter mit jungen Menschen zur Dibelarbeit zusammen sind, ob
die Pfarrer ihr« Gemeindeglieder und Lranken besuchen oder freie Gemeindehelfer
Besuchsdienst und Blätterverbreitung wahrnehmen, es geschieht alles