Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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6-r_______________ W oche - e s z. Sonntags nach Trinitatis w i r n ic h ts L ieb es a n t u n . D e n n w i r k ö n n en I h n ja n ic h t sehen. A b er dem B r u d e r o d e r - e r S c h w e s te r , die u n s tä g lic h b e g e g n e n , k önnen w i r w o h l L iebes a n tu n . D e n n die sehen w i r . A lso w i r d die Liebe z u G o t t o f f e n b a r a n d e r Liebe z u m B r u d e r . A ls Liebe g e h t G o t t d u rch diese W e l t , in C h r is tu s u n d in a lle n d en en , die S e in e w a h r e n J ü n g e r sin d . S o z e ig t u n s d er A p o stel G o t t e s W irk lic h k e it in d e r W irk lic h k e it u n se re s irdischen L eb en s. D u k an n st es m erk en , w e n n d u I h m b e­ g e g n e st, o b d u I h n a u ch n ic h t sehen k a n n st, w o Liebe ist, d a ist G o t t . D a s b e fre it a lle , d ie a u s d e r L iebe leben, v o n jeder U n g e w iß ­ h e it ü b e r d a s J e n s e its u n d g ib t ih n e n e in frö h lic h e s H e rz . Leben w i r n u n a u s d er L iebe, u n d h a b e n w i r ein frö h lic h e s H e r z ? D a s L ie d d e r W o c h e N u n b itte n w i r d en H e ilig e n G e is t D ie erste S t r o p h e dieses g la u b e n s s ta rk e n in n ig e n p f in g s tg e b e ts M a r ­ tin L u th e r s s ta m m t a u s d e m h o h e n M itte la lte r . D e r b e rü h m te P r e ­ d ig e r B e rth o lt» v o n R e g e n s b u r g (gest. z r / r ) s a g t rü h m e n d v o n i h r : „ E s ist ein g a r n ü tzlich er G e s a n g ; i h r s o llt ih n je lä n g e r d e sto lieb er sin g e n u n d s o llt ih n a lle m i t g a n z e r A n d a c h t u n d in n ig e m H e rz e n zu G o t t s in g e n u n d ru fe n . E s w a r ein g u te r Hund u n d ein n ü tzlich er H u n d , u n d es w a r ein w e is e r M a n n , d e r d a sse lb e L ied z u e rst (er-) f a n d " . D a s Lied g ib t Z e u g n is v o n d en G a b e n - e s H e ilig e n G e iste s a n S e in e betende G e m e in d e . D iese G a b e n s in d : D e r „ re c h te " ein ig e G la u b e , d er rechte, e in ig e H e r r , d a s rechte, e in ig e „ V a te r la n d " , die rechte „ e in e " G e m e in d e (R irc h e ) u n d ih r rech ter, e in ig e r T r o s t im „ E le n d " (d . b e d e u te t: H rem de) d ieses L eb en s, in d er A n g s t d e s S t e r ­ b e n s , in S c h a n d e u n d N o t d es g ö ttlic h e n G e r ic h ts . D ie M e lo d ie s c h w in g t in d er ersten , lic h te n I n n i g k e i t e in e s g lä u b ig e n p f i n g s t ­ g e b e ts. D a s G e b e t d e r W o c h e A llm ä c h t i g e r , e w i g e r G o t t , d e r D u u n s d ie V e r h e i ß u n g D e in e s g ö ttlic h e n L e b e n s g e sc h e n k t h a s t , g i b u n s , w i r b i t t e n D ic h , D e i ­ n e n H e ilig e n G e i s t , d a ß w i r u n s d u rc h D e i n W o r t a u fw e c k e n la s s e n , d u rc h s ta rk e n G l a u b e n a n D e i n e n S o h n d a s e w ig e L e b e n

vom geistlich«» Amt ergreifen und in I h m selig werden, um Jesu Christi, unseres Herrn w illen , der m it D ir und dem Heiligen Geist lebet und regieret von Ew igkeit zu Ewigkeit. Amen. -Iv o m geistlichen Amt »-S Oit Wahrheit vom lebendigen Gott, dem Vater Jesu Christi, und von Seiner «Offenbarung weiß kein Mensch aus sich selbst. Sie muß, nachdem Gott sie aus freier Gnade der Welt geschenkt hat, den Menschen verkündigt werden. Sonst bleiben die Menschen, deren Herz bewußt oder unbewußt immer wie der Hirsch nach frischem Wasser nach dem wahren Gott schreit (ps. 4>r), rettungslos bei den Götterbildern, die aus -er Sehnsucht, Angst und Ideenwelt ihres eigenen Wesens geboren sind und die von einem Irrtum zum andern führen. Darum hat der auferstandene Herr selbst die Verkündigung Seiner Heilsbotschaft befohlen (Match, rr, >s—ro): „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes; und lehret sie halten alles, was Ich euch befohlen habe. Und siehe, Ich bin bei euch all« Tage bis an der Welt Ende". Demgemäß lehrt das Bekenntnis der «v.-luth. Lirche (Augsburgische Lonfession V>: „Gott hat das Predigtamt eingesetzt, Evangelium und Sakrament gegeben, dadurch Er als durch Mittel den Heiligen Geist gibt, welcher den Glauben, wo und wann Er will, in denen, so das Evangelium hören, wirket". Demnach ist es Gottes Wille, daß Sein w o t gepredigt und dadurch Seine Gemeinde, die „eine heilige, allgemein« christliche Lirche, die Gemeinde der Heiligen", gebaut werde, wenn also die Christenheit das Evangelium verkündigt, so tut sie nicht nach ihres Herzens Gutdünken und Meinung etwas, was sie vielleicht auch lassen oder ändern könnt«, sondern es ist ihr geboten bei ihrer Seelen Seligkeit. Und sie hört auf, Christenheit, Gemeinde Christi, Lirche Gottes zu sein, wenn sie aufhört, das Evangelium in der Welt zu bezeugen, r. Den Auftrag, das Evangelium zu predigen, hat die Lirche Christi in ihrer Gesamtheit. Denn sie ist der Leib, an dem Christus das Haupt ist (Eph. 4, zs—;b). Durch sie will nach Seiner Gnade der erhöhte Herr Selbst Sein Werk unter den Menschen treiben. Demgemäß hat die Lirche das Amt wahrzunehmen, das „die Versöhnung predigt" und alle Menschen aufruft: „Lasset euch versöhnen mit Gott!" (r. Ror. s, ?r ff.). Dies „Amt", das geistliche Amt der Lirche, ist nicht «ine Hcrrschaftsbefugnis, wie es sonst im Sprachgebrauch dieses Wortes liegt, sondern ein Dienst, wie auch das Neue Testament etwa nach r. Ror. s, -4 dies „Amt" in Wahrheit „Diakonia", d. h. „Dienst", nennt. An vielen Stellen bezeugt die Schrift diesen Dienstauftrag,

vom geistlich«» Amt<br />

ergreifen und in I h m selig werden, um Jesu Christi, unseres<br />

Herrn w illen , der m it D ir und dem Heiligen Geist lebet und<br />

regieret von Ew igkeit zu Ewigkeit. Amen.<br />

-Iv<br />

o m geistlichen Amt<br />

»-S<br />

Oit Wahrheit vom lebendigen Gott, dem Vater Jesu Christi, und von<br />

Seiner «Offenbarung weiß kein Mensch aus sich selbst. Sie muß, nachdem Gott<br />

sie aus freier Gnade der Welt geschenkt hat, den Menschen verkündigt werden.<br />

Sonst bleiben <strong>die</strong> Menschen, deren Herz bewußt oder unbewußt immer wie<br />

der Hirsch nach frischem Wasser nach dem wahren Gott schreit (ps. 4>r),<br />

rettungslos bei den Götterbildern, <strong>die</strong> aus -er Sehnsucht, Angst und Ideenwelt<br />

ihres eigenen Wesens geboren sind und <strong>die</strong> von einem Irrtum zum andern<br />

führen. Darum hat der auferstandene Herr selbst <strong>die</strong> Verkündigung<br />

Seiner Heilsbotschaft befohlen (Match, rr, >s—ro): „Mir ist gegeben alle<br />

Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker<br />

und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />

Geistes; und lehret sie halten alles, was Ich euch befohlen habe. Und siehe, Ich<br />

bin bei euch all« Tage bis an der Welt Ende". Demgemäß lehrt das Bekenntnis<br />

der «v.-luth. Lirche (Augsburgische Lonfession V>: „Gott hat das Predigtamt<br />

eingesetzt, Evangelium und Sakrament gegeben, dadurch Er als durch<br />

Mittel den Heiligen Geist gibt, welcher den Glauben, wo und wann Er will,<br />

in denen, so das Evangelium hören, wirket". Demnach ist es Gottes Wille,<br />

daß Sein w o t gepredigt und dadurch Seine <strong>Gemeinde</strong>, <strong>die</strong> „eine heilige,<br />

allgemein« christliche Lirche, <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> der Heiligen", gebaut werde, wenn<br />

also <strong>die</strong> Christenheit das Evangelium verkündigt, so tut sie nicht nach ihres<br />

Herzens Gutdünken und Meinung etwas, was sie vielleicht auch lassen<br />

oder ändern könnt«, sondern es ist ihr geboten bei ihrer Seelen Seligkeit. Und<br />

sie hört auf, Christenheit, <strong>Gemeinde</strong> Christi, Lirche Gottes zu sein, wenn<br />

sie aufhört, das Evangelium in der Welt zu bezeugen,<br />

r. Den Auftrag, das Evangelium zu predigen, hat <strong>die</strong> Lirche Christi in ihrer<br />

Gesamtheit. Denn sie ist der Leib, an dem Christus das Haupt ist (Eph.<br />

4, zs—;b). Durch sie will nach Seiner Gnade der erhöhte Herr Selbst Sein<br />

Werk unter den Menschen treiben. Demgemäß hat <strong>die</strong> Lirche das Amt wahrzunehmen,<br />

das „<strong>die</strong> Versöhnung predigt" und alle Menschen aufruft: „Lasset<br />

euch versöhnen mit Gott!" (r. Ror. s, ?r ff.). Dies „Amt", das geistliche<br />

Amt der Lirche, ist nicht «ine Hcrrschaftsbefugnis, wie es sonst im Sprachgebrauch<br />

<strong>die</strong>ses Wortes liegt, sondern ein Dienst, wie auch das Neue Testament<br />

etwa nach r. Ror. s, -4 <strong>die</strong>s „Amt" in Wahrheit „Diakonia", d. h.<br />

„Dienst", nennt. An vielen Stellen bezeugt <strong>die</strong> Schrift <strong>die</strong>sen Dienstauftrag,

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