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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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Woche des Trinitatisfestes<br />

Der christliche Glaube ist Glaube an den Dreieinigcn Gott. w ie<br />

kann drei eins und eins drei sein? fragt <strong>die</strong> Vernunft. Sie vermag<br />

es nicht zu fassen. Der Glaube aber sagt so: W er Gott erkennen<br />

will, muß Jesus Christus anschauen; und wer <strong>die</strong> Herrlichkeit Jesu<br />

Christi erschauen will, dem muß der Heilige Geist <strong>die</strong> Augen auftun.<br />

E s ist ein und derselbe Gott, — der <strong>die</strong> W elt erschuf, der in<br />

Menschengestalt als Iesus von Nazareth über <strong>die</strong>se Erde ging und<br />

der im W ort und Sakrament der christlichen <strong>Gemeinde</strong> zu dir redet<br />

und an dir handelt. Aber E r offenbart Sich in <strong>die</strong>ser Dreiheit.<br />

Du möchtest gerne wissen, wie Gott an Sich, d. i. unabhängig von<br />

Seiner Offenbarung ist, und wie in Ihm Schöpfer, Sohn und Heiliger<br />

Geist eins sind? — W arte bis zum Ende aller Tage! Dann<br />

werden alle, denen der Glaube an Seine Offenbarung ein reines<br />

Her; gegeben hat, Ik n von Angesicht zu Angesicht schauen. Eher<br />

nicht! Jetzt können wir, wenn w ir zu Gott wollen, immer nur im<br />

Glauben den W eg zurückgehen, von uns zu Gott, den Gott Selbst<br />

zuerst in Seiner Offenbarung vorwärts, von Sich zu uns gegangen<br />

ist. Diesen W eg des Glaubens lehrt unser Text uns erkennen.<br />

Nikodemus w ar ein angesehener Pharisäer und Oberster unter den<br />

Iuden. Der kam während der Nacht zu Iesus. w aru m wählt er<br />

<strong>die</strong> nächtliche Stunde? Sicherlich nicht bloß aus Angst, daß andere<br />

ihn sehen könnten. E r hat eine Frage §uf dem Herzen, mit der er<br />

allein nicht fertig wird. Die will er in Ruhe durchsprechen mit Dem,<br />

von dem er weiß: „Du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn<br />

niemand kann <strong>die</strong> Zeichen tun, <strong>die</strong> Du tust, es sei denn Gott mit<br />

ihm". Aber er kommt gar nicht dazu, seine Frage auszusprechen.<br />

Iesus antwortet ihm, bevor er gefragt hat. Der Herr weiß: Wenn<br />

einer s o kommt, bei der Nacht, und mit einer solchen Anrede, dann<br />

kann's nur eine Frage sein, <strong>die</strong> ihn bewegt: <strong>die</strong> nach dem Reiche<br />

Gottes. Sie bewegt ja alle Frommen, nicht zum wenigsten <strong>die</strong> Pharisäer.<br />

E s geht hier auch nicht um Lehren. W as man aus der Schrift<br />

vom Reiche Gottes wissen kann, das weiß Nikodemus. E s geht<br />

darum, wie das Wirklichkeit wird, was <strong>die</strong> Schrift lehrt und<br />

sagt.<br />

Und so kommt aus dem Munde Iesu <strong>die</strong> Antwort, ehe <strong>die</strong> Frage<br />

gestellt ist: „wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: w enn jemand nicht<br />

von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen",<br />

w ie ein schwerer Felsblock liegt <strong>die</strong>se Antwort da. Nikodemus ver­

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