Das Kirchenbuch für die Gemeinde

4A0
Das Heilig« pfingstfest
die Straße werfen oder ihn in Stücke reißen möchten. Hier aber gilt es,
sich demütigen zu lassen und anzuerkennen, daß die Vollmacht zu einer solchen
Scheidung des Gerichtes nur der Richter und Retter selbst hat, und daß jeder,
der hier in menschlichein Zorn und Eifer den Richter spielen will, sich nur
vorsehen soll, daß er nicht selbst bei der Scheidung auf jene Seite gestellt wird,
die er für sich nicht vermutete. Denn das gerade ist das Geheimnis der wahren
Lirche: die sich hier richten lassen, an denen der Heilige Geist Sein Straf--
anit vollzieht, das sind die durch Gnade und nichts als Gnade Geretteten,
an denen eben derselbe Heilige Geist sein Trostamt übt. Es kommt der Tag,
da alle Lüg« und Heuchelei offenbar werden wird vor dem Stuhl des Richters.
Dann ist für die, die auf Seinen Namen getauft sind und an Ihn glauben,
keine andere Rettung als bei dem Richter, der für uns hingerichtet wurde,
auf daß Seine Lirche Ihn preist als ihren Retter.
-ch
D e r dritte Artikel:
von der Heiligung.
Ich glaube an den Heiligen G e ist, eine heilige, christliche
Lirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung
der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges
Leben. Amen.
W a s ist das?
Ich glaube,
daß ich nicht aus eigener Vernunft noch Rraft an Icsum Christum,
meinen Herrn, glauben oder zu Ihm kommen kann;
sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen,
mit Seinen Gaben erleuchtet,
im rechten Glauben geheiliget und erhalten;
gleichwie er die ganze Christenheit auf Erden berufet, sammelt, erleuchtet,
heiliget
und bei Iesu Christo erhält im rechten einigen Glauben;
in welcher Christenheit E r inir und allen Gläubigen täglich alle
Sünden reichlich vergibt
und am Iüngsten Tage mich und alle Toten auferwecken wird,
und mir samt allen Gläubigen in Christo ein ewiges Leben geben
wird.
Das ist gewißlich wahr.
-s-