Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Glieder, der Lhristen, ss möchte sie freilich längst gefallen, ja nie erstanden
sein. Nun aber ist ihr gnadenreiches Geheimnis Er, Jesus Lhristus Selbst,
der das Haupt Seines Leibes ist. Auf Ihn gilt es, hier zu sehen und auf
Seine göttliche Gegenwart in der Rirche zu merken. Gegenwärtig aber ist Er
in Seinem Wort und Sakrament. Darum gilt es, zu erkennen, was das
Augsburgische Bekenntnis in seinem 7. Artikel sagt: „Die Rirche ist die
versammlung'allerGläubigen.bcjwelcher das Evangelium
rein gepredigt und die heiligen Sakra in ente laut des Evangeliums
gereicht werden." Das ist der Rernsatz, mit dem unsere rcformatorischen
Vater ihren Glauben an die Rirche bekannten, die ewig bleiben
wird. Die Rirche ist die Schar derer, unter der Er, Jesus Lhristus Selbst,
gegenwärtig ist, und die Ihn, den Gegenwärtigen, im Glauben anbetet. Es
waren 'wahrlich kein« Heiligen, und die sich dafür hielten, gehörten nicht zu
der -Herde des guten Hirten. Es war ein verlorener Haufe der Arme», der
Leidtragenden, der Hungernden und Dürstenden, der Aussätzige», der Zöllner
und Sünder, über denen Er Sein „selig sind" sprach. So ist der um Sein
Wort und Sakrament geschartc Haufe nicht «in frommer Verein oder eine
fromme Gemeinschaft, die sich aus ihren gemeinsamen religiöse» Bedürfnissen
heraus Zusammengefunden hätten zur gemeinsamen Befriedigung ihrer Sehnsucht.
Gerade das Wort, das da gepredigt und gehört wird, macht ja offenbar
die Verlorenheit aller Menschen, die nur durch das Wort von der Vergebung
der Sünden gerettete Menschen heißen und sind.
Lbristus Selber ist der Sprecher Seines Wortes und ist Selbst das Wort, das
zu uns kommt. Er Selbst ist der, -er da in der Taufe handelt und der Sich
gibt im Heiligen Abendmahl. Vergeblich wird alle menschliche Sehnsucht Gott
in jener Höh« suchen, die der Geist des gefallenen Menschen eben nicht erklimmen
und erfliegen kann. vergeblich werden menschliche Leistungen und
Vpfer versuchen, die Gegenwart Gottes zu beschwören und Seinen Segen
auf die Erde herabzuzwingen. Das Wort der Heiligen Schrift, das von Ihm,
Jesus Lhristus, zeugt, die predigt, die Seinem Auftrag gemäß das Wort auslegt
und verkündigt, die Sakramente, die nach Seinen, königlichen Befehl
vollzogen werden, sind die Stätte und das Mittel Seiner unsagbar erbarmungsreichen
Herablassung und Gegenwart.
Die Lirche sammelt sich nicht um menschliche Gedanken und Ideale, sondern
Gott selbst ist ihr Mittelpunkt, und der Heilige Geist ist es, der uns zu dieser
Mitte schart und vereinigt. Es sind die von Gott erwählten und von der
Gegenwart Lhristi gesegneten und erfüllten Handlungen, in denen Gott an
uns handelt in Seinem unermeßlichen Erbarmen. Darum ist es der Lirche verwehrt
und verboten, durch menschliche Zusätze oder Abstriche, durch menschliche
Gedanken und Ideale an Wort und Sakrament etwas ändern zu wollen.
Sie würde sich und all«, die zu ihr kommen, damit nur betrügen. Die Rirche
ist die Schar derer, bei denen das Wort Gottes lauter und rein gepredigt wird,