Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Die Rirche 4»?
Das ist die Lirche! w o immer der Name I-sn Lhristi als der Name des
Einen Heilands verkündigt wird, da wird das Volk Gottes gesammelt bis
auf den Tag, da das Reich Lhristi in seiner Herrlichkeit durchbricht und offenbar
wird. So wahr die Glieder der Lirche dein Volk, dem sie angehören,
geben, was ihm zukommt, so wahr wissen sie sich dem Einen Herrn zu
eigen, der der Herr aller Mächte dieser Welt ist. Dieser Herr gehört mir
Seinem Volk auf eine weise zusammen, wie wir sie sonst unter Menschen
nicht finden, von dem Geheimnis der Einheit Iesu Lhristi mit Seinem
Volk spricht die Heilige Schrift, wenn sie die Rirche bezeugt als den „Leib
des Herrn", der „ihr Haupt ist".
r. vorn Wesen der Lirche:
Die Rirche ist der Leib Lhristi.
Hier stehen wir vor dem eigentlichen Geheimnis der Lirche. Hier muß jedem,
der Obren hat zu hären, deutlich werden, daß es um die Rirche wirklich ein
ander Wesen ist als um alle menschlichen Gemeinschaften sonst, wenn die
Heilige Schrift die Lhristen als die Glieder an dem Leib Iesu Lhristi bezeichnet
und die Rirche selbst als den Leib ihres Herrn, so meint sie das im wörtlichen
Sinn, nicht etwa als ein Gleichnis und Sinnbüd.wo Glieder sich selber
losreißen, müssen sie absterben und verdorren und sind keine Glieder mehr.
w eil die Lirche der Leib ist, dessen Haupt Jesus Lhristus ist, heißt sie
„heilig", auf daß sie sich Ihm, ihrem Herrn, „heilige", d. h. Ihm allein
gehöre, Seiner Stimme vertraue und gehorche, Ihn über alles liebe und lobe:
daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Amts,
dadurch der Leib Lhristi erbauet werde.
Lpheser 4, lt
w eil der Herr, der ihr die Sünde vergibt, der die verlorenen rettet, die
Zerstreuten sammelt und die Toten auferweckt, ihr Haupt und selbst das
Leben und Wesen Seines Leibes ist, darum steht die Rirche im Glaubensartikel,
so daß wir sprechen und bekennen: „Ich glaube an Eine heilige
christliche Lirche".
Als die Glieder an einem Leib sind die Lhristen miteinander vereinigt in
jener Bruderschaft, die nicht in der Verwandtschaft des Rörpers oder des
Geistes gründet, sondern in einer 8«niilie von Schwestern und Brüdern, deren
Schöpfer der Heilige Geist ist, in der Gemeinschaft, in der das Vaterunser
gebetet wird. Es ist nicht zu verwundern, wenn jemand, der diese ungeheuren
Aussagen vom Wesen der Lirche mit dem Ohr menschlicher Vernunft hört,
den Lspf schüttelt und rätselnd oder auch empört fragt: Wo denn? w ie denn?
Die Rirche, die er vor Augen sieht, dünkt ihm gar nicht heilig, sondern voller
Not und Schuld, zerspalten und uneins, oft genug abtrünnig, mit der Welt
auf eine weise verflochten, die mit ihrem Ursprung und ihrem Wesen ganz
unvereinbar ist. Stünde und fiele die Lirche mit dem Leben und Wesen ihrer