11.06.2019 Aufrufe

Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sv<br />

s. Möcht im Advent<br />

Zwei Arten von „Gläubigen" treten uns in <strong>die</strong>sem Evangelium entgegen.<br />

Der eine glaubt und hofft wirklich; das ist Johannes der Täufer.<br />

Die andern meinen auch, sie seien Gläubige und Hoffende, und sind<br />

doch nur Schaulustige, <strong>die</strong> begierig jeglichem Neuen nachlaufen. Beide<br />

mahnen zur Buße, doch jeder in anderer weise,<br />

w a s hat <strong>die</strong> Seele des Jo h a n n e s in der Einsamkeit des Gefängnisses<br />

bewegt? L r hört viel von Jesus, aber er vermag sich selbst kein<br />

Urteil zu bilden. Daher <strong>die</strong> Anfrage: Bist Du, der da kommen soll,<br />

oder sollen w ir auf einen andern warten? S o fra g t der Mensch,<br />

der m it ganzer S eele h o fft, w a s <strong>für</strong> eine Antwort wird ihm zuteil?<br />

Jesus sagt nicht: Ja, Ich bin es. E r gibt den Jüngern des J o ­<br />

hannes auch keine Gcheimbotschaft mit. L r antwortet öffentlich, jedoch<br />

so, daß es dem Fragenden nicht abgenommen wird, selbst den<br />

Schluß zu ziehen: „Geht hin und meldet, was ihr hört und seht*.<br />

Dann folgt der Hinweis auf Jesu Taten. Am Schluß fügt der Herr<br />

mahnend hinzu: „W ohl dem, der sich nicht an M ir ärgert",<br />

w i r sehen, was <strong>für</strong> Prüfungen Gott gerade denen auferlegt, <strong>die</strong> am<br />

inbrünstigsten auf Seine Hilfe hoffen, und <strong>die</strong> auch <strong>für</strong> ihren Glauben<br />

zu leiden bereit sind. E s ist zu allen Zeiten so gewesen, daß<br />

Lhristen lernen mußten, zu glauben, was sie nicht sahen. Deshalb bleiben<br />

Prüfungen des Glaubens nicht aus. w i r leben in <strong>die</strong>ser W elt wie<br />

Gefangene. Als solche müssen w ir lernen, auch da zu hoffen, wo es<br />

scheinbar keine Hoffnung gibt. Darum macht Jesus nickt viel Aufhebens<br />

davon, daß Johannes zu Unrecht im Gefängnis sitzt. E r klagt<br />

den Herodes nicht an. Nicht, als ob E r dessen Unrecht billigte! In<br />

Seinem Schweigen liegt ein viel härteres Urteil als in jeder lauten Anklage.<br />

Der Trost, den Iesus den Boten des Täufers mitgibt, ist auch<br />

nicht menschliche Entrüstung über sein Geschick. Denn <strong>die</strong>se tröstet<br />

nicht wirklich. E s ist der Hinweis auf Gottes W ort: E s geschieht,<br />

was geschrieben steht! „Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden<br />

rein, Taube hören, Tote stehen auf, den Armen wird Evangelium gepredigt."<br />

<strong>Das</strong> mag dir genügen. S o wird ein G lä u b ig e r in der Not<br />

seiner Verlassenheit getröstet. Hörst du's?<br />

Iesus hat es zu Seinen Lebzeiten immer vermieden, Sich öffentlich<br />

als mcssianischen Lönig zu bezeichnen oder ausrufen zu lassen. Sonst<br />

wäre wohl schnell eine politische Aufstandsbewegung entfacht worden.<br />

Da L r das nicht wollte (vergl. <strong>die</strong> dritte Versuchung in der wüste),<br />

verbot E r zu wiederholten Malen Seinen Jüngern und anderen, vor

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!