Das Kirchenbuch für die Gemeinde
4°r Woche S«s Sonntags Rogat« Pfingsten Seinen Geist, damit das Haupt, das im Himmel ist, auf dieser Erde in der christlichen Gemeinde Seinen Leib hat. Pfingsten aber weist hin auf die Wiederkunft Christi am Ende aller Tage. Denn erst dann wird, was hier auf Erden Stückwerk bleibt, seiner Vollendung entgegengehen. S o sind die großen Ereignisse der Heilsgeschichte in den großen Festtagen Lirche miteinander verbunden. D a s L ie d d e s T a g e s Auf diesen Tag bedenken wir, daß Christ gen Himmel gfahren Martin Luthers Beispiel, das Evangelium auf allerlei weise zu treiben, vornehmlich durchs Lied, fand freudigen Widerhall allenthalben. S o war der Bürgermeister von Konstanz eifrig bemüht um das Werk der Reformation, und Iohannes Zwick, der Prediger, verfaßte für seine S tadt das erste Gesangbuch. Darin stand erstmalig, unter den Liedern vor oder nach der predigt, sein kraftvoller Himmelfahrtsgesang mit seiner ebenbürtigen weise eines unbekannten Sängers, die uns beide auf dem Wege über Straßburgs berühmte Druckerwerkstatt erhalten geblieben sind. Auch in seinem Liede predigt Iohannes Zwick. E r behandelt darin die Tatsache der Himmelfahrt Christi. Dabei verliert er sich nicht in farbige Ausmalerei von Einzelheiten, läßt uns überhaupt nicht den äußeren Vorgang miterleben. Nicht das rätselvolle w ie ist ihm wichtig, sondern der Eingriff Gottes, der Christus zum Lönig über alle Welten einsetzte. Dieser Eingriff Gottes macht ihm M ut, zu beten, zu bitten um väterliche Bewahrung. Freude erfüllt sein Herz, denn der w e g „ist gemacht". Christus hat ihn vollenden dürfen, damit, daß E r die Himmelspforten aufstieß. Nun kommt alles auf die rechte gläubige Nachfolge an. Denn nur in ihr verwirklicht sich schon hier auf Erden der erste Schritt unserer Heimkehr zum Vater. Die Freude läßt den Dichter schon jetzt das Ziel schauen: Gott Vater und Sohn und wir bei Ihm ! E s ist ihm an diesem „freudenreichen Tag" fast weihnachtlich zumute: das Werk des Vaters, das im nächtlichen S tall begann, erfüllt sich in der Heimkehr des Sohnes bei Seiner Auffahrt. Aber seine letzte Vollendung wird es erst finden, wenn der Freudentag der endgültigen Heimkehr anbrechen wird für
Das dreifach« Amt Christi 4°s alle, die Gott in Ewigkeit zu Sich nehmen wird kraft der Auferstehung Seines Christus, auf daß sie seien, wo E r ist. Das österliche Halleluja, dreimal am Ende jeder Strophe gesungen, schließt an diesem Tage den inneren Äreis der österlichen Freudenzeit. D as Gebet des Tages A l l m ä c h t i g e r G o t t , w i r b i t t e n D i c h , v e r l e i h , d a ß u n s e r S i n n a ll e z e i t d a h in ste h e , w o h i n d e r H e r r d ie s e s Festes m i t R u h m u n d p r e i s ist e i n g e g a n g e n , u n d d a ß w i r d o r t , w o h i n w i r h ie r im G l a u b e n t r a c h t e n , u n s e r n e w i g e n A u f e n t h a l t f in d e n , d u r c h J e s u m C h r i s t u m , D e i n e n S o h n , d e r i n E i n i g k e i t d e s H e ilig e n G e i s t e s m i t D i r le b e t u n d h e r r sc h e t i n E w i g k e i t . A m e n . -i- und: D as dreifache Amt Christi I n Ih m wohnet die ganze M lle der Gottheit leibhaftig. Uolosscr r, g Aus Seiner Hülle haben w ir alle genommen Gnad« um Gnade. Iohannes z, ib I n diese» beiden W orten faßt sich das ganze Werk der Erlösung zusammen, dessen M ittler zwischen G ott und uns Menschen der Herr Jesus Christus ist. Die Auch« macht das Lrlösungswerk des Heilandes den Gläubigen deutlich durch die Lehr« vom dreifache» Amt Christi: dem Prophetischen, dem priesterlichen und dem Löniglichen Amte. >. Am Anfang steht das Prophetische Amt: „Nachdem vor Zeiten G ott manchmal und mancherlei w eise geredet hat zu den Vatern durch die P ropheten, hat Er am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn" iHcbr. i, G ott hat geredet! Damit ist der Dienst der Propheten des Alten Testamentes beschrieben, denen G ott von Geschlecht zu Geschlecht — von den ersten in der Bibel genannten Zeugen des Glaubens (s. M os. ro, 7) bis auf Johannes den Täufer — Seinen w ille n kundgetan hat (Amos Z, 7). Diese Lundgebung des göttlichen w ille n s hat einen von Beginn der W elt bestimmten Grund und «in über alle Geschichte der Menschen herrschendes Ziel: G ott w ill den Rat Seines Heils vor allen Völkern offenbaren (Ies.
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Woche S«s Sonntags Rogat«<br />
Pfingsten Seinen Geist, damit das Haupt, das im Himmel ist, auf<br />
<strong>die</strong>ser Erde in der christlichen <strong>Gemeinde</strong> Seinen Leib hat. Pfingsten<br />
aber weist hin auf <strong>die</strong> Wiederkunft Christi am Ende aller Tage.<br />
Denn erst dann wird, was hier auf Erden Stückwerk bleibt, seiner<br />
Vollendung entgegengehen. S o sind <strong>die</strong> großen Ereignisse der Heilsgeschichte<br />
in den großen Festtagen Lirche miteinander verbunden.<br />
D a s L ie d d e s T a g e s<br />
Auf <strong>die</strong>sen Tag bedenken wir,<br />
daß Christ gen Himmel gfahren<br />
Martin Luthers Beispiel, das Evangelium auf allerlei weise zu<br />
treiben, vornehmlich durchs Lied, fand freudigen Widerhall allenthalben.<br />
S o war der Bürgermeister von Konstanz eifrig bemüht um<br />
das Werk der Reformation, und Iohannes Zwick, der Prediger,<br />
verfaßte <strong>für</strong> seine S tadt das erste Gesangbuch. Darin stand erstmalig,<br />
unter den Liedern vor oder nach der predigt, sein kraftvoller<br />
Himmelfahrtsgesang mit seiner ebenbürtigen weise eines unbekannten<br />
Sängers, <strong>die</strong> uns beide auf dem Wege über Straßburgs berühmte<br />
Druckerwerkstatt erhalten geblieben sind.<br />
Auch in seinem Liede predigt Iohannes Zwick. E r behandelt darin <strong>die</strong><br />
Tatsache der Himmelfahrt Christi. Dabei verliert er sich nicht in<br />
farbige Ausmalerei von Einzelheiten, läßt uns überhaupt nicht den<br />
äußeren Vorgang miterleben. Nicht das rätselvolle w ie ist ihm<br />
wichtig, sondern der Eingriff Gottes, der Christus zum Lönig über<br />
alle Welten einsetzte. Dieser Eingriff Gottes macht ihm M ut, zu<br />
beten, zu bitten um väterliche Bewahrung. Freude erfüllt sein Herz,<br />
denn der w e g „ist gemacht". Christus hat ihn vollenden dürfen,<br />
damit, daß E r <strong>die</strong> Himmelspforten aufstieß. Nun kommt alles auf<br />
<strong>die</strong> rechte gläubige Nachfolge an. Denn nur in ihr verwirklicht sich<br />
schon hier auf Erden der erste Schritt unserer Heimkehr zum Vater.<br />
Die Freude läßt den Dichter schon jetzt das Ziel schauen: Gott Vater<br />
und Sohn und wir bei Ihm ! E s ist ihm an <strong>die</strong>sem „freudenreichen<br />
Tag" fast weihnachtlich zumute: das Werk des Vaters, das im nächtlichen<br />
S tall begann, erfüllt sich in der Heimkehr des Sohnes bei<br />
Seiner Auffahrt. Aber seine letzte Vollendung wird es erst finden,<br />
wenn der Freudentag der endgültigen Heimkehr anbrechen wird <strong>für</strong>