Das Kirchenbuch für die Gemeinde

so
?. Dem Engel der Gemeinde zu Lphcsus
schreibe: Das sagt, der da hält die
sieben Sterne in Seiner Rechten, der
da wandelt mitten unter den sieben
goldenen Leuchtern:
r. Ich weiß deine Werke und deine
Arbeit und dein« Geduld, und daß du
die Bösen nicht tragen kannst und hast
versucht die, so da sagen, sie seien Apostel,
und sinds nicht, und hast sie als
Lügner erfunden;
s. und verträgst und hast Geduld, und
um Meines Namens willen arbeitest
du und bist nicht müde geworden.
4- Aber Ich habe wider dich, daß du
die erste Liebe verlässest.
M ontag nach dem r. Advent
r. Woche tm Advent
s. Gedenke, wovon du gefallen bist,
und tue Buße und tue die ersten Werke.
w o aber nicht, werde Ich dir bald
kommen und deinen Leuchter wegstoßen
von seiner Stätte, wo du nicht
Buße tust.
b. Aber das hast du, daß du die Werke
der Nikolaiten hassest, welche Ich auch
hasse.
7. w er Ohren hat, der höre, was der
Geist den Gemeinden sagt: w er überwindet,
dem will Ich zu essen geben
von dem Holz des Lebens, das im
Paradies Gottes ist.
Offbg. r, ,—7
Vor dem wiederkommenden Christus wird auch das innere Leben der
Gemeinde offenbar. Ls gibt Gemeinden, die ein reges christliches Leben
haben: L s wird dort recht gepredigt, es gibt dort blühende Liebeswerke
und christliche Gemeinschaftsarbeiten, auch wird die Irrlehre standhaft
abgewehrt und zugleich geduldig um die Irrenden geworben — und
doch ich auch solche Gemeinde gefragt, ob sie gehört hat, was der Herr
Christus der Gemeinde zu Lphesus sagt: Sie hat die erste Liebe nicht
mehr und hat nicht die ersten Werke. Die erste Liebe: Da freut man
sich nicht der geleisteten Werke und rühmt man nicht die Nützlichkeit
der Lirchc — sondern da freut man sich der Gegenwart Christi, und
aus dieser 8reude kommen die ersten Werke: die ungefärbte Bruderliebe,
die Hingabe an den Nächsten. Lebendige Gemeinde Christi sollen
wir sein — das ist etwas anderes und ist mehr als ein korrektes und
gut arbeitendes Gcmeindewcsen.
Die andere Lesung: Lukas ;r, ss—40.
g. Darum ist das Recht fern von uns,
und wir erlangen die Gerechtigkeit
nicht, w ir harren aufs Licht, siehe,
so wird's finster, — auf den Schein,
siehe, so wandeln wir im Dunkeln.
;o. w ir tappen nach der wand wie
die Blinden und tappen, wie die keine
D ienstag nach dem 2. Advent
Augen haben, w ir stoßen uns im
Mittage wie in der Dämmerung; wir
sind im Düstern wie die Toten.
I l . w ir brummen alle wie die Bären
und ächzen wie die Tauben; denn wir
harren aufs Recht, so ift's nicht da, —
aufs Heil, so ist's ferne von uns.