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Das Kirchenbuch für die Gemeinde

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3gr<br />

Woche des Sonntags Misericordias Domini<br />

Bekehrung<br />

1. „<strong>Das</strong> Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu worden" (r. Äor. s, -7).<br />

wer sich zu Lhristus wendet als zu seinem Heil, vollzieht notwendigerweise<br />

einen Bruch mit dem „alten Leben". Er wird ein Glied der <strong>Gemeinde</strong> Jesu<br />

Lhristi. Diese <strong>Gemeinde</strong> lebt mitten in der Welt, aber sie steht „auf dem Grunde<br />

der Apostel und Propheten, da Jesus Lhristus der Eckstein ist" (Lph. r, ro).<br />

wer zur <strong>Gemeinde</strong> gehört, glaubt an <strong>die</strong> Äönigsherrschaft Jesu und wählt<br />

<strong>für</strong> sich den Weg der Nachfolge.<br />

r. „Sich bekehren" heißt: sich zu <strong>die</strong>ser Nachfolge entschließen. <strong>Das</strong> griechische<br />

Wort, welches das Neue Testament <strong>für</strong> „sich bekehren" gebraucht, bedeutet<br />

wörtlich übersetzt „sich umwenden, umkehren, zurückkehren". Einer, der „sich<br />

bekehrt", ist einer, der zurückkehrt zur «Quelle des Lebens, zu dem lebendigen<br />

Gott, zu dem Vater Jesu Lhristi. Sich bekehren heißt: nach Hause kommen,<br />

heißt zu Gott sagen: „Abba, lieber Vater." Sich bekehren heißt also: das Werk<br />

Jesu Lhristi ergreifen, <strong>die</strong> durch das Kreuz Lhristi gestiftete Versöhnung<br />

zwischen Gott und Mensch annehmen, <strong>die</strong> Gottlosigkeit verlassen und in<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> des Sohnes aufgenommen werden.<br />

3. Diese „Bekehrung" ist nur möglich als Werk des Heiligen Geistes. Nur der<br />

Glaube vermag in Lhristus den Heiland zu erkennen, nur der Glaube eröffnet<br />

den Zugang zur <strong>Gemeinde</strong>. Der Ruf zur Bekehrung ist der Ruf zum Glauben,<br />

der Ruf zum Evangelium. Darum geschieht <strong>die</strong> Bekehrung durch das Wort<br />

Gottes. <strong>Das</strong> verkündigte Wort erobert <strong>die</strong> Herzen, daß wir uns aufmachen,<br />

wie <strong>die</strong> Hirten zu Bethlehem, um das Wunder zu schauen, das Gott bereitet<br />

hat. Solch ein Sichaufmachen, solch ein Sich-Lrgreifenlassen von der Wahrheit<br />

Gottes nennt <strong>die</strong> Bibel „Bekehrung". So erzählen Paulus und Barnabas<br />

Ap. Gesch. >5, wie sich <strong>die</strong> Heiden ergreifen lassen von der Wahrheit Gottes.<br />

So wird von der <strong>Gemeinde</strong> gesagt: „Ihr wäret wie <strong>die</strong> irrenden Schafe;<br />

aber ihr seid nun bekehret zu dem Hirten und Bischöfe eurer Seelen" (). petr.<br />

r, rs). „Bekehre mich Du, so werde ich bekehret, denn Du, Herr, bist mein<br />

Gott" (Icr. 3?, ;r).<br />

4. Solche Hinwendung zu Gott, <strong>die</strong> wir „Bekehrung" nennen, bleibt ein Geheimnis<br />

der Lraft des Heiligen Geistes. Man kann nur um sie beten. Ihre<br />

8orm ist mannigfaltig. Bei dem einen wird der Weg zur <strong>Gemeinde</strong> Jesu<br />

in langsamer Entwicklung gefunden, der andere kann erkennen: hier war es,<br />

an jenem Tag, zu jener Stunde, da mich <strong>die</strong> Äraft Lhristi überwältigte<br />

und meinem Leben <strong>die</strong> neue Richtung gab^' (Paulus^ .Wer zu den Bekehrten<br />

gehört und wer nicht, weiß mit Sicherheit nur Gott, der allein <strong>die</strong> Herzen<br />

kennt. Es ist gefährlich und verführt zu «»christlichem Hochmut, wenn <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> hierüber zuviel redet. „Euer Leben ist verborgen mit Lhristus<br />

in Gott" (Äol. 3, s).<br />

3. Die Heimkehr eines Menschen zum lebendigen Gott bleibt aber nicht ohne

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