Das Kirchenbuch für die Gemeinde

Sonntag Misericordias Domini
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Zweiter Sonntag nach Ostern / Misericordias Domini
D e r S o n n t a g M is e r ic o r d ia s D o m in i h e iß t au ch - e r „ S o n n t a g v o n i
g u te n H ir te n " , w e il in beiden L esu n g en J e s u s a l s d er g u te H ir te
S e i n e r G e m e in d e erscheint. D e r latein isch e N a m e M se ric o rc lm D o m in i,
d. i .: „ V o n d e r G ü te d es H e r r n (ist die E r d e v o ll) " ist, w ie die
N a m e n d e r a n d e rn S o n n t a g e in d er österlich en F re u d e n z e it, a lte n
E in g a n g s s p r u c h d ieses T a g e s ( P s a lm 3 3 , s) e n tn o m m e n .
Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören Meine Stimme, und
Ich kenne sie und sie folgen Mir, und Ich gebe ihnen das ewige
Leben.
Johannes lr, r?. rr
D a s Evangelium
-r. Ich bin der gute Hirt«. Der gute
Hirte lässet sein Leben für die Schafe.
Der Mietling aber, der nicht Hirte ist,
des die Schafe nicht eigen sind, siehet
den Wolf kommen und verlässet die
Schafe und fleucht, und der Wolf erhäschet
und zerstreuet die Schafe,
fs. Der Mietling aber fleucht; denn
er ist «in Mietling und achtet der
Schafe nicht.
>-». Ich bin der gut« Hirt« und erkenne
die Meinen und bin bekannt den
Mein«n,
-5. wie Mich Mein Vater kennet, und
Ich kenn« den Vater. Und Ich lass«
Mein Leben für die Schafe,
z ö. Und Ich habe noch andere Schafe,
die sind nicht aus diesem Stalle; und
dieselben muß Ich herführen, und sie
werden Meine Stimme hören, und
wird ein« Herde und ein Hirte werden.
Joh. i s, »r—id
I n d en p ro p h e tisc h e n B ü c h e rn d e s A lte n T e s ta m e n ts ( I e r . r s , )— K;
H es. 34) ste h t eine S t r a f r e d e g e g e n die bösen H ir te n u n d eine V e r ­
h e iß u n g a u s den g u te n . „ B ö s e H ir te n " , d a s sin d die g r a u s a m e n R ö ­
n tg e u n d h a b g ie rig e n P rie s te r d e s israelitisch en V o lk e s , „ d ie sich selber
w e id e n , d a s F ette fressen u n d sich m it d er w o l l e kleid en ". I h n e n g ilt
die S t r a f p r e d i g t . D ie V e r h e iß u n g a b e r l a u te t: „ I c h w i l l d a s V e r ­
lo ren e w ie d e r suchen u n d d a s V e r ir r te w ie d e rb rin g e n u n d d a s V e r ­
w u n d e te v e rb in d e n u n d - e s S c h w a c h e n w a r t e n ; a b e r w a s fe tt u n d
stark ist, w i l l ich v e r tilg e n u n d w i l l es w e id e n m it G e r ic h t. . . . I c h
w i l l ih n e n e in e n e in ig e n H ir te n erw ecken, d e r sie w e id e n s o ll" .
Auf diese W eissagung bezieht Sich der Herr, wenn Er sagt: Ich
bin der gute Hirte. Denn Er sucht das Verlorene und Verirrte, ver-